Von der Postexpedition zur Postagentur

Die Postgeschichte von Kervenheim

Ausgabe

Das Archiv 3/2002

Autor: Heinrich Kempkes

Seiten: 88-91

1322 bezeichnete sich Kervenheim zum ersten Mal als „Stadt“. Sie gehörte zum Herzogtum Kleve, ab 1614 zu Kurbrandenburg. Bereits 1646 wurde eine kurbrandenburgische Postlinie von Berlin nach Wesel eingerichtet, die nach der Errichtung des Postamtes Kleve 1651 bis dort erweitert wurde. Ab 1. September 1693 richtete man eine linksrheinische Postlinie von Kleve über Rheinberg, Uerdingen, Neuß nach Köln ein. Ab 1. Juli 1764 führte eine zweite Postlinie von Kleve über Geldern, Krefeld, Neuß nach Köln.

1795 wurde der Niederrhein von französischen Truppen besetzt. Die Estafettenposten benötigten für die Meile (7,53 Kilometer) auf chaussierter Straße 30 Minuten und auf unchaussierter 45 Minuten. Preußen trat im Frieden von Basel die linksrheinischen Gebiete an Frankreich ab. Die Habsburger verzichteten im Frieden von Campo Formio (1797) auf ihre linksrheinischen Gebiete. Der Rhein wurde Frankreichs Ostgrenze. 1798 kam am linken Niederrhein die Einführung der französischen Gesetzgebung und Verwaltung. Kervenheim gehörte zum Kanton Goch, Arrondissement Kleve, Roerdepartement 103 mit dem Amtssitz der Postdirektion in Aachen.

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