Die „POSTGEWICHTE“ der Deutschen Reichspostverwaltung

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1992/1

Autor: Johannes Lindner

Seiten: 20-32

Heute gibt es nur noch wenige Stücke der „Postgewichte“ der Deutschen Reichspostverwaltung zu 40, 15 und 0,5 Gramm, die schon Anfang dieses Jahrhunderts außer Gebrauch kamen. Auch diese Restexemplare dürfte es eigentlich nicht mehr geben, weil sie entsprechend den Gepflogenheiten der Post längst dem Altmetall zugeführt worden sein müßten. Wäre es nicht einigen Sammlern von Waagen und Gewichten gelungen, noch einzelne dieser Gewichte aufzuspüren, so wären sie längst in Vergessenheit geraten; selbst viele Postexperten haben von ihnen noch nie etwas gehört und reagieren meist mit Unverständnis, wenn sie danach gefragt werden.

Von ihrer Existenz zeugte bisher nur die Eichordnung für das Deutsche Reich vom 27. November 1884 mit ihren Nachträgen und Verordnungen im Reichsgesetzblatt. Auch die wenigen Erwähnungen in der Literatur, z. B. im „Archiv für das Post- und Fernmeldewesen“, Heft 9/1950, Seite 762, und im „Archiv für deutsche Postgeschichte“, Heft 1/1986, Seite 80, beziehen sich nur auf diese Eichordnung, geben aber auf die Fragen nach Herkunft, Wesen und Bedeutung der Gewichte keine Antwort.

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