Die Posthaltereien der badischen Residenzstädte Durlach und Karlsruhe

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Südwestdeutsche Familiengeschichten

Die Posthaltereien der badischen Residenzstädte Durlach und Karlsruhe

Ausgabe

DAS ARCHIV 4/2020

Autor: Klaus Beyrer

Seiten: 60-65

Im Alten Reich wurden Posthaltereien meist in der Gemeinschaft einer Familie geführt. Sie neigten zur Dynastiebildung – nicht anders als Handwerksbetriebe und Fürstenhäuser. Der um Beständigkeit bemühte Familienverband hielt, soweit möglich, über mehrere Generationen an dem Amt fest, denn es stellte ein solides Einkommen, gesellschaftliche Reputation und sozialen Aufstieg in Aussicht.

Im deutschen Südwesten und so auch im badischen Durlach und in der Nachfolgeresidenz Karlsruhe betrieben Posthalter mit der Posthalterei oft in Personalunion eine florierende Gastwirtschaft. Sie waren von Haus aus talentierte Organisatoren und verfügten über ein sicheres und entschlossenes Auftreten. Im Durlach des 18. Jahrhunderts lagen die Geschicke der Post
in Händen der Blumenwirtfamilie Herzog. Das Gasthaus „Zur Blume“, in dem die Postexpedition ihren Sitz hatte, gehörte zu den Traditionshäusern am Ort. Es befand sich außerhalb der Stadt in nordöstlicher Richtung vor dem nach ihm benannten Blumentor – einen Steinwurf von der Stadtmauer entfernt. Reisenden aus Stuttgart, Heidelberg und Frankfurt bot die „Blume“ – selbst noch zu später Stunde nach Torschluss – eine willkommene Unterkunft.

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