Die Schweizer Post von ihren Anfängen bis zu Gegenwart

Ausgabe

DAS ARCHIV 02/1978

Autor: Arthur Wyss

Seiten: 102 – 137

Cursus publicus

Zwischen den Siedlungen der keltischen und rätischen Stämme, die in vorrömischer Zeit die Alpen-und Juratäler sowie die waldreichen Hügelgebiete zwischen Bodensee und Genfer See bevölkert haben, mag es bereits eine primitive Form des Nachrichtenaustausches gegeben haben, vor allem im Zusammenhang mit einem schon ziemlich regen Handelsverkehr. Allerdings fehlen urkundliche Dokumente oder Hinweise, die solche Botengänge oder sogar die Existenz einer Nachrichtenorganisation zu belegen vermöchten.

Nach der Unterwerfung der Helvetier, des volksreichsten keltoischen Stammes zwischen dem Hochrhein und den Alpen, durch Cäsar in der Schlacht bei Bibracte im Jahre 58 v. Chr. und der Rätier durch Drusus im Jahre 15 v. Chr. wurde das Gebiet der heutigen Schweiz ein Bestandteil des römischen Imperiums. Die Römer waren sich der einmaligen Schlüsselstellung dieser neuen Provinzen von Anfang an bewußt; die Verkehrserschließung und gleichzeitige militärische Sicherung der Pässe im Herzen des Alpenmassivs bildete die Voraussetzung für ihre Herrschaft in den eroberten Gebieten Galliens, Germaniens und Britanniens und stellte letzten Endes das wichtigste Bollwerk da gegen barbarische Invasionsheere aus dem Norden,

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