Ein Palais für den Generalpostmeister

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich Ost, 2001

Autor: Hans Hübner

Seiten: 3-9

In Berlins historischer Mitte, dort, wo nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg im Nicolaiviertel an der Rathausstraße zwischen Poststraße und Spreeufer neue, der ursprünglichen Bebauung nachempfundene Häuser errichtet wurden, befand sich einst ein Gebäudekomplex, der unter dem Namen „Alte Post“ bekannt geworden ist, und der in seiner Bestimmung so manche Wandlungen erfahren hat. Dazu gehörten, verbunden durch einen engen Hof, das 1685 auf Befehl des Kurfürsten für die Post bereitgestellte Eckhaus an der St. Georgenstraße (ab 1701 Königstraße, heute Rathausstraße) und Heiligegeiststraße (heute Poststraße) und das zwischen 1701 und 1704 von Andreas Schlüter für die Post errichtete Gebäude an der Ecke König- und Burgstraße (heute Spreeufer). Im vorliegenden Beitrag wird an Bau und Geschichte dieses auch als Palais Wartenberg und als neues Haus am Wasser bekannten Schlüterbaus erinnert.

Als Kurfürst Johann Sigismund (1572-1619, seit 1608 Kurfürst) 1613 seinem Botenmeister Christoph Frischmann das Grundstück Brüderstraße 4, die so genannte Alte Domdechanei, übereignete, wurde gleichzeitig die zur Besorgung der herrschaftlichen Sachen bis dahin im kurfürstlichen Schloss untergebrachte Botenanstalt dort eingerichtet.

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