Entwicklung der Marktforschung ab 1976 bei der Deutschen Bundespost, dargestellt an wichtigen Vorhaben

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 2001/2

Autor: Jürgen Titius

Seiten: 43-57

Im Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen (BPM) wurde vor der Zuweisung eines Arbeitspostens mit der Aufgabe „Durchführung von Marktforschungen“ bereits die Aufgabe „Meinungsforschung“ von der Pressestelle des Ministeriums wahrgenommen. Hierbei wurden mehr oder weniger Meinungen der Bevölkerung zu einzelnen Maßnahmen der Deutschen Bundespost (DBP), z.B. zur Höhe der Post- und Telefongebühren erhoben. Auch wurde das Image der DBP bzw. des verantwortlichen Ministers erforscht. Dies geschah meistens durch Ankauf von Studien, die Forschungsinstitute – wie z.B. die Wickert-Institute in Tübingen – erfragt hatten.

Der Anstoß zur Errichtung eines Arbeitspostens „Durchführung von Marktforschungen“ ergab sich aus der Arbeit der unabhängigen „Kommission für den Ausbau des technischen Kommunikationssystems KtK“ unter der Leitung des Prof. Dr. Eberhard Witte von der Universität München. Diese Kommission hatte im Februar 1974 vom Bundespostminister Prof. Dr. Horst Ehmke den Auftrag erhalten, Vorschläge für einen wirtschaftlich vernünftigen und gesellschaftlich wünschenswerten Ausbau des Telekommunikationssystems der Bundesrepublik Deutschland auszuarbeiten. Der Verfasser war zwei Jahre lang Mitglied der Interministeriellen Arbeitsgruppe, die der Kommission bei den verschiedenen Alternativen der technologischen Entwicklung unter Beteiligung zahlreicher Sachverständiger und interessierter Gruppen zuarbeitete. In diesem Zusammenhang wurde auch intensiv Marktforschung betrieben, z.B. indirekt durch Aufarbeiten statistischen Materials, aber auch durch direkte Befragungen von Privatpersonen und Unternehmen, Wirtschafts- und anderen Verbänden, Organisationen, Institutionen, Behörden usw. sowie durch Gruppendiskussionen mit ausgewählten Sachverständigen.

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