Europamarken Gemeinschaftsausgaben

Ausgabe

DAS ARCHIV 1/1979

Autor: Werner Rötzel

Seiten: 58 – 65

Die Tradition der Europamarken-Gemeinschaftsausgaben hat 1956 mit den seither jährlich fortgesetzen Ausgaben begonnen. Sie soll auch künftig mit jährlichen Neuerscheinungen fortgesetzt werden. Über die Beteiligung der Deutschen Bundespost (DBP) an den Gemeinschaftsausgaben gibt die abgedruckte tabellarische Übersicht Auskunft.

Erste Anstöße von privater Seite zur Ausgabe gemeinsamer Europamarken hat es schon Ende der vierziger Jahre gegeben. 1951 unternahm die Europa-Union einen Vorstoß. Ihr Vorschlag zielte auf gemeinsame Briefmarken mit unbeschränkter Gültigkeit in allen europäischen Ländern. Er mußte an den unterschiedlichen Währungen scheitern. Das Fehlen einer gemeinsamen Währung gilt bis heute als Grund für die Undurchführbarkeit gleicher und ähnlicher Vorschläge weiter. Auch eine Anregung, die die DBP 1952 schriftlich an die Postverwaltungen (PVn) der Mitgliedsstaaten des Europarates richtete, als Vorstufe zu einem europöischen Postverein gemeinsame Postwertzeichen oder zumindest Postwertzeichen mit gleichem Markenbild zu schaffen, stieß bei den meisten PVn auf Ablehung. Die DBP hat daraufhin ihre Initiative wegen gemeinsamer Europamarken eingestellt. Neuen Auftrieb erhielt die Idee 1955 durch Vorschläge des französischen Postministers in einer Rede vor dem Europarat in Straßburg: Der von der Messina-Konferenz eingesetzte Regierungsausschuß beauftragte den Ausschuß für Verkehr und Verkehrswege, die Vorschläge zu prüfen. In einem Memorandum formulierte er zwei Alternativvorschläge:

(…)