Hagener Bahnpost und die „böse 13“

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Regionalbereich West, 1997

Autor: Heinrich Scheibler

Seiten: 77-82

Die 13, das ist sicher allen Lesern bekannt, ist nicht gerade eine glücksbringende Zahl und so versucht selbstverständlich jeder einigermaßen abergläubische Zeitgenosse ein Zusammentreffen mit ihr zu vermeiden. Daß aber diese 13 für eine gestandene Dienststelle des Postamts Hagen für viele Jahrzehnte zum aufreizenden roten Tuch werden sollte ist schon bemerkenswert und verdient es, aus den vergilbten Akten ans Tageslicht gezerrt zu werden.

Es begann schon recht früh, Mitte des vergangenen 19. Jahrhunderts, als sich einige Eisenbahngesellschaften daran machten, den rheinisch/westfälischen Raum mit ihrem Schienennetz zu erschließen. Auch die preußische Post nutzte das neue Verkehrsangebot der Köln-Mindener-, Bergisch-Märkischen- und Rheinischen Bahngesellschaft zur Verbesserung der Postversorgung des jungen Wirtschaftsraumes. Mit der Einrichtung von Eisenbahn-Post-Bureaus, später Bahnposten genannt, schuf sie die organisatorischen Voraussetzungen und richtete zu deren Betreuung Post-Speditions-Ämter (später Bahnpostämter/BPÄ genannt) an den Eisenbahn-Knotenpunkten ein. Allein drei dieser BPÄ mit den Nummern 8, 10 und 24 versahen ihren Dienst von Köln aus un 1872 gesellte sich das BPA 9 hinzu, nachdem es anfangs in Dortmund, später in Soest stationiert gewesen war. In Aachen warren das BPA 13, in Oberhausen das BPA 15 und in Münster das BPA 22 beheimatet, letzteres von Rheine zugewandert.

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