Luftpost

Ausgabe

Archiv für deutsche Postgeschichte 1974/02

Autor: Heinz Mieleck

Seiten: 68-71

Wichtige Nachrichten durch die Luft und damit wesentlich schneller als auf dem Landwege zu übermitteln, wurde bereits im Altertum praktiziert. So haben in Ägypten zur Pharaonenzeit Schifftsbesatzungen abgerichtete Tauben mitgenommen, um aus der Ferne eilige Meldungen in die Heimat zu senden. Jahrhunderte später wurde in den orientalischen Großreichen ein Brieftaubendienst planmäßig für Staatszwecke mit Brieftaubenstationen in 50-km-Abständen entwickelt. In Europa bediente man sich der Brieftaubenpost mit einer gewissen Regelmäßigkeit erst im 19. Jahrhundert, z.B. zwischen Paris, Brüssel und Antwerpen zur Beförderung von Börsennachrichten.

Vor der Erfindung lenkbarer Luftfahrzeuge wurde im 18. und 19. Jahrhundert gelegentlich auch Post mit Freiballons befördert. Am bekanntesten ist die Ballonpost der französischen Postverwaltung im Deutsch-Französischen Kriege 1870/71 geworden. Aus dem von deutschen Truppen eingeschlossenen Paris wurden bei günstigem Wind nachts große bemannte Ballons in die französische Provinz abgeschickt. Es waren immerhin 65 Ballons, die zusammen 10.000 kg Post (angeblich rd. 2 Millionen Briefe) befördert haben.

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