Neuerwerbungen des Bundespostmuseums im Jahre 1977

Ausgabe

DAS ARCHIV 02/1978

Autor: Gottfried North

Seiten: 138 – 148

Das Bundespostmuseum hat im Jahre 1977 fast 3000 Neuerwerbungen in seine Sammlungen aufgenommen. Darunter befanden sich auch Objekte mit mehreren tausend Stücken, die nicht einzeln erfaßt werden können.

Postwesen

Die Bildersammlung mit postalischen Motiven wurde mit einem Gemälde des Münchner Malers und Illustrators Paul Hey (1867 – 1952) ergänzt. Hey war Schüler der Münchner Akademie; er legte bei seinen Werken den Nachdruck auf eine poesievolle Schilderung. Sein eigenartiger Stil hatte etwas volksliedhaftes an sich und zeigte sich in einer liebevollen Darstellung von Naturszenen. Hey schuf eine Reihe von Postbildern, die bisher nur in einigen Reproduktionen im Bundespostmuseum vorhanden waren. Mit dem „Bayrischen Postillion vor einer Ausspannstation“ hat der Künstler das Milieu in einer kleinen süddeutschen Stadt eingefangen. Vor einem Haus hält eine mit zwei Pferden bespannte bayrische Postkutsche in Omnibusform etwas quer auf der Straße, Licht und Schatten sind in dieser Stellung gut ausgeprägt. Der Postillion, der seinen Uniformrock und den Hut auf dem Kutschbock abgelegt hat, füttert das linke Pferd aus einem Hafereimer, die herabgefallenen Körner werden begierig von einer Hühnerschar aufgepickt. Einige Kinder stehen dabei und betrachten die Fütterung. Vor dem Haus sitzen vier Männer im Schatten an einem Tisch und unterhalten sich. Drei von ohnen haben ein Glas Bier vor sich stehen.

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