Neuerwerbungen des Bundespostmuseums im Jahre 1980

Ausgabe

DAS ARCHIV 02/1981

Autor: Gottfried North

Seiten: 90 – 101

Im Jahre 1980 hat das Bundespostmuseum etwa 1900 Neuerwerbungen in seine Sammlungen aufgenommen. Darunter befanden sich – wie in den vergangenen Jahren – mehrere Objekte mit einer größeren Zahl von Einzelstücken.

Allgemeines

Als eine geschlossene Sammlung konnten fast 100 Petschafte erworben werden, die früher in der Regel zum Siegeln von Briefen dienten. Die ältesten dieser Petschafte stammen aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und gehörten zum größten Teil adligen und geistlichen Herren. In die Siegelplatten, überwiegend aus Bronze, Messing oder Stahl, waren meist die Wappen oder Initialien der Besitzer eingeschnitten. Teilweise findet man auch Porträts oder andere bildliche Darstellungen. Die Griffe der Petschafte sind aus den verschiedensten Materialien, z.B. Holz, Eisen, Kupfer, Glas, Rubin, Rosenquarz, Achat, Onyx, Perlmutt, Horn, Marmor und Silber. Einige der Griffe sind besonders geformt oder künstlerisch geschaltet, darunter Elfenbeinschnitzerei, ein Eichhörnchen aus Glas, ein Äffchen, das sich am Rücken kratzt, ein Gamsbockkopf, ein Düsseldorfer Radschläger, die Figur eines Hütebuben, eine Büste Paul von Hindenburgs oder der „Alte Fritz“.
Als Geschenk erhielt das Museum eine vierteilige Schreibgarnitur der Großherzoglichen Majolika-Manufaktur Karlsruhe (1902). Das Schreibzeug besteht aus einer Federschale mit zwei Tintenfässern, hinter denen Putto und Pan sitzen, einer weiteren Federschale mit Putto, einer Petschaft mit Putto-Griff sowie einem Tintenlöscher mit Vergißmeinnicht-Girlanden.