Recherchen zum Konvolut „Bredow“ aus dem Archiv des MfK Frankfurt

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„ Anbei die angekündigten Dinge
aus dem Nachlass …“

Recherchen zum Konvolut „Bredow“ aus dem Archiv des MfK Frankfurt

Ausgabe

DAS ARCHIV 3/2020

Autorinnen: Margret Baumann, Renate Rüb (Transkription und Recherche)

Seiten: 80-86

Anne-Marie Bernhard, die im Sommer den Umzug des historischen Archivs des Museums für Kommunikation Frankfurt verantwortet hat, machte die ARCHIV-Redaktion auf einige Objekte in einer poppig verzierten Schachtel aus der DDR mit dem Aufdruck „EVP 5,05 Mark“ aufmerksam: „Da geht es um Bredow, ist das was für das Rundfunkheft?“ Eine Mappe mit Zeitungsausschnitten und Redemanuskripten des früheren Staatssekretärs und Rundfunkkommissars Bredow ergänzte den Fund.

Im „Haus Bredow“ in der Miquelstraße in Berlin wurden die Bredows von mehreren Bediensteten umsorgt

In Wiesbaden wohnte Hans Bredow zunächst mit seiner zweiten Frau Elisabeth in der Theodorenstraße, dann ließ er in der Lanzstraße 23 ein modernes Haus bauen

Die Ergebnisse unserer Recherchen ermöglichen einen Blick auf Ereignisse im Leben des „Rundfunkpioniers“, die üblicherweise in den Biografien über den verdienstreichen Organisator des Rundfunks − vor und nach der Zeit der NS-Diktatur – fehlen.
Wann genau der Karton in die Sammlung gelangte, ist der beigelegten Ansichtskarte im Karton der Spenderin aus Berlin-Zehlendorf nicht zu entnehmen, aber der darauf abgebildete Berliner „Hi-Flyer“, ein gigantischer Fesselballon mit regenbogenfarbener Werbung für Sat.1, liefert einen Hinweis: Er schwebte ab dem Jahr 2000 am Berliner Himmel, bis 2006 zwischen Potsdamer Platz und Brandenburger Tor, danach in der Zimmerstraße in der Nähe des Checkpoint Charlie. Der Text nimmt die gesamte Rückseite der Ansichtskarte ein: „…anbei die angekündigten Dinge, die aus dem Nachlass meiner Mutter stammen. – Sie war vom 15. Dezember 1918− 28. Februar 1923 in Berlin-Dahlem, Miquelstraße 92, tätig. Mein Vater, Georg Heinze, war mit Dr. Bredow im 1. Weltkrieg zusammen“.
Bestandteil des Konvoluts mit „Dingen“ sind 7 Postkarten in schwarz-weiß, ein in grünes Leder gebundenes „Tagebuch“ mit Widmung von Ministerialdirektor Dr. Bredow, ein Kärtchen, gezeichnet „Hans und Anni Bredow“, ein Zeitungsausschnitt aus dem Hannoverschen Kurier, nummeriert mit 573, gestempelt „7. Dez. 1921“, die Darstellung eines Porträtreliefs Bredows auf einem Kalenderblatt sowie ein Ausschnitt aus einer Programmzeitung, der über Bredows Tod am 9. Januar (1959) in Wiesbaden
informiert.

(…)