Überall erreichbar sein

Die Entwicklung des öffentlichen Mobilfunks

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1989/1

Autor: Günter Strunz

Seiten: 85-94

Überall erreichbar sein, ist ein uralter Menschheitstraum. Bis vor wenigen Jahrzehnten glaubte kaum jemand, daß dieser Traum Wirklichkeit werden könnte. Heute erlebt der Mobilfunk in sämtlichen Industrienationen einen beispiellosen Aufschwung. Jährliche Zuwachsraten von über 100% sind keine Seltenheit. Wie kam es zu dieser Entwicklung?

Zu Beginn dieses Jahrhunderts wurden Nachrichten fast ausschließlich zwischen zwei festen Punkten auf der Erdoberfäche übertragen. Lediglich für die Seeschiffahrt begannen die 1887/88 von Heinrich Hertz entdeckten elektromagnetischen Wellen Bedeutung zu erlangen. Der erste Mobilfunkdienst, nämlich der Seefunkdienst, hatte sich bereits gegen Ende des vorigen Jahrhunderts etabliert. Daß der Mobilfunkdienst mit dem Seefunkdienst seinen Anfang nahm, hing damit zusammen, daß einerseits ein erhebliches Bedürfnis bestand, Nachrichten aus Sicherheitsgründen von und zu Schiffen zu übertragen, und daß andererseits fast ausschließlich Schiffe geeignet waren, die damals vorhandenen schwergewichtigen Sendeanlagen (Maschinen- und Löschfunkensender) und die wegen der großen Wellenlängen und den wenig leistungsfähigen Empfängern erforderlichen ausgedehnten Antennenanlagen aufzunehmen.

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