„In weiterer Ausführung des Planes, ….“

Vom Reichspostmuseum zum Museum für Post und Kommunikation – aus der Geschichte des ältesten Postmuseums der Welt

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1997/2

Autor: Hans Hübner

Seiten: 39-55

1997 begeht das Museum für Post und Kommunikation Berlin und mit ihm die Museumsstiftung Post und Telekommunikation, in der das Berliner Museum mit den Museen für Post und Kommunikation Frankfurt am Main, Nürnberg und Hamburg vereint ist, gleich zwei Jubiläen:

– Vor 125 Jahren gründete der damalige Chef der Postverwaltung des Deutschen Reichs, Generalpostdirektor Heinrich von Stephan (1831-1897), das Postmuseum. Sein Schreiben vom 24. August 1872 an die Oberpostdirektion Berlin mit der Aufforderung, „in weiterer Ausführung des Planes, bei der Central-Postverwaltung ein technisches Museum zu errichten, … , die gesamte Ausrüstung einer Feld-Postexpedition und eines Feldpostrelais (mit Ausnahme der Fahrzeuge, zu welchem das Coursbureau die Modelle besorgen wird) zu beschaffen, und gehörig numeriert und verzeichnet, zur Aufstellung in dem Postmuseum, für welches die nöthige Localität im neuen General-Postamts-Gebäude, Leipziger Straße 15, vorgesehen ist, bereit zu halten“, gilt seitdem als Gründungsurkunde. Das Postmuseum in Berlin ist damit das älteste Postmuseum der Welt. Ihm folgten Postmuseen in St. Petersburg 1876, in Budapest 1878 und in Wien 1889.

– Vor 100 Jahren, 1897, wurde im Rahmen eines Erweiterungsbaus des Reichspostamts für das Reichspostmuseum (so genannt ab 1880) an der Ecke Leipziger-/Mauerstraße ein repräsentatives Haus fertiggestellt. Der Bau steht in der Tradition der Museumsarchitektur des 19. Jahrhunderts und gehört architekturgeschichtlich gleichrangig neben so bedeutende Berliner Bauten des späten Historismus wie das Bodemuseum (1897-1904), der Gropiusbau (1877-1881) oder der Berliner Dom (1893-1905). Die Vorbereitungen zur Eröffnung des Museums hatten sich bis Februar 1898 verzögert, weil am 7. April 1897 der Begründer des Postmuseums, Heinrich von Stephan, gestorben war.

(…)