Zeitungspost – Postzeitungen

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1994/1

Autor: Klaus Beyrer

Seiten: 20-23

In einem Buch aus dem Jahre 1695 leitet der Erfurter Schriftsteller Kaspar Stieler „der Zeitungen Ursprung aus denen Postheusern her: und eben darum sind auch zugleich die Keyserl. Postmeister mit so vielen stattlichen Freyheiten und Gerechtigkeiten begabt / daß von ihnen der Lauf der Welt entlehnet / und / gleich als aus einem Zeughause durchgehender Erfarung genommen werden kan / was hier und dar ergehet… Und scheinet dieses Postwerk wohl der wahre und eigentlich Anfang der Zeitungen zu seyn / welche hernachmals in Druck gebracht und bey den Postheusern allein ausgegeben worden / bis die Geldbegier um sich gefressen und andere niederträchtige Personen gereizet / sich in dieses Handwerk zu mischen…“

„Zeitungs Lust und Nutz“, so lautet der Titel dieses gewichtigen, fast 400 Seiten umfassenden Werkes Stielers, das sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Nachdem die ersten gedruckten, periodisch erscheinenden Zeitungen ab 1605 aufkommen und in der Folgezeit vergleichsweise rasch in den dreistelligen Bereich vordringen, steht es sozusagen für eine umfassende Rückschau auf das erste Jahrhundert dieser publizistischen Gattung.

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