„Gesang gleichsam wie aus Engelssphären“

Zur Geschichte der Opernübertragung via Telefon

Ausgabe

Das Archiv 3/2002

Autorin: Ricarda Haase

Seiten: 82-87

1896 wurde in Stuttgart die Ausstellung für Elektrotechnik und Kunstgewerbe präsentiert. Die „Ausstellungs-Nachrichten“ teilten mit, dass die Firma Fein in ihrer Ausstellungskoje für „Telegraphie und Telephonie“ einen „originell angeordneten, telephonischen Apparat für Musik- und Opernübertragung“ präsentiere, „wie er in ähnlicher Weise im Palais der Großfürstin Wera, zum Uebertragen der Opernmelodien des Stuttgarter Hoftheaters, von der Firma Fein eingerichtet wurde“.

Die Großfürstin, Ehefrau des Herzogs Wilhelm Eugen von Württemberg, war eine große Musikliebhaberin. Sie schrieb das Libretto zur Oper „Konradin von Schwaben“ von Gottfried Lindner, dessen Musikschülerin sie war. Wera war aber nicht nur musikbegeistert, sondern offensichtlich auch aufgeschlossen gegenüber technischen Neuerungen.

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