In drei Jahren wird der Harburger Briefmarkensammlerverein von 1920 e.V. sein einhundertjähriges Bestehen feiern. Die Inflation, einen Weltkrieg und den Wiederaufbau hat der Verein gemeistert. Das war nur dank der engagierten Mitglieder möglich. Um sie zu ehren, stiftete der langjährige Vorsitzende des Vereins Arthur Gramsch 1963 den Leistungspreis. Dieser wird alle drei Jahre als Anerkennung außerordentlicher Leistungen auf dem Gebiet der Philatelie und für besondere Verdienste im Vereinswesen verliehen. Für die 19. Verleihung des Preises am 8. Oktober 2017 hat der Stiftungsrat unser DGPT-Mitglied Harald Krieg (83) ausgewählt. Der Postler a.D. und ehemalige Mitarbeiter des Museums für Kommunikation Hamburg ist seit 1978 Mitglied im Verein. 1958 fing er mit dem Sammeln von Briefmarken an und stieg 1964 in die Hamburger Postgeschichte ein. Auf der Briefmarkenausstellung „Harburg 2017“ (Rang 3), die am 7. und 8. Oktober im Jägerhof in Hamburg-Neugraben stattfand,  war er mit zwei Exponaten vertreten: Er zeigte „Die Hamburger Postämter mit besonderen Tagesstempeln“ und ein „Label für Briefbehälter“ der Deutschen Post AG. Das erste Exponat bewertete die Jury vom Bund Deutscher Philathhelisten (BDPh) mit Gold und das zweite Exponat mit Vermeil und in der Kategorie „Moderne Philatelie“, auch mit Bronze.

In seiner Laudatio hob der Vereinsvorsitzende Peter Perlbach die besonderen Leistungen und Verdienste Harald Kriegs um die Stempelforschung sowie die Erforschung der Hamburger Postgeschichte hervor. Ein Artikel über die Hamburger Straßenbahnpost, den er in Zusammenarbeit mit Thomas Kahlbom verfasste, erschien im Regionalheft Nord der DGPT 1996. Aber auch für den Auf- und Abbau der Ausstellungsrahmen ist er sich nicht zu schade. Besonders am Herzen liegen ihm die moderne Postgeschichte und Philatelie, die, wie sein zweites Exponat beweist, die mit der Ära Deutsche Bundespost keineswegs am Ende sind. Themen wie Briefbehälterlabel, Internetmarken, Internationale Werbeantworten, Infopost/Dialogpost, hat er trotz oftmals spärlicher Informationen erforscht und in Beträgen festgehalten.

„Wenn niemand aufschreibt, geht das ganze Wissen verloren!“, weiß er, und so hat er über 150 Artikel und Schriften für Vereine, Arbeitsgemeinschaften und Stempelgilden verfasst. Versteigerungen, Auktionen und Freunde versorgen ihn mit philatelistischem Material. Der tägliche Besuch seiner Postfiliale gilt nicht alleine dem Blick in sein Postfach; er hält sich damit auch auf dem Laufenden. Oftmals findet er auch Material, das Postkunden achtlos zurücklassen oder in den Papierkorb werfen.

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