Foto: DPDHL Group 2021

Wenn es so ist wie in den vergangenen Tagen, als in Bayern einzelne Strecken nicht befahrbar waren und Briefkästen für die Zustellung versperrt, bekommt man noch ein leises Gefühl dazu, was es in früheren Jahrhunderten bedeutet hat, bei winterlichen Verhältnissen die Post zuzustellen – auch wenn es nicht so enden muss, wie im Gedicht von Nikolaus Becker. Was nun genau zum Tod des Postboten geführt hat, der im Postalmanach von 1942 so poetisch betrauert wird und „von weichem Schnee umfangen“ am Weg lag, geht nicht daraus hervor. Aber dass die Zustellung, zumal im Winter, gar im Schneegestöber, eine gefährliche und anstrengende Tätigkeit war, davon zeugen auch viele bildliche Darastellungen.

DAS ARCHIV hat das Wetter in vielen Beiträgen thematisiert. Denn sei es, dass früher die Kutscher ihre Pferde durch den Schneesturm peitschten oder Briefträger mühsam durch den Schnee stapfen mussten – eine gute Ausrüstung ist das A und O, und mit dem „treuen Knecht, dem Knotenstock“, ist es da nicht getan. Von vereisten Leitungen und unter Schneemassen einstürzenden Telegrafenmasten noch abgesehen.

Abbildungen © MSPT

Wie die wintergerechte Zustellung heute aussieht, hat die Post im Jahr 2021 auf ihrer Seite im Netz publiziert. Sie stellt Holger Schwab, vor, „Standortleiter und zugleich Verbundzusteller beim Zustellstützpunkt Selbitz, dem Tor zum Frankenwald“.

„Hier bringt er seit 21 Jahren die Paket- und Briefpost. Wegen seiner Lage sind die Schneefälle hier in der Region häufig stark, doch in diesem Jahr hat es selbst für dortige Verhältnisse innerhalb kurzer Zeit besonders viel geschneit. Auf den Arbeitstag von Holger Schwab hat das deutliche Auswirkungen: „Das fängt schon damit an, dass die Lkw mit der Post morgens teilweise später im Zustellstützpunkt ankommen, weil die Straßen noch nicht überall geräumt sind“, erzählt Schwab. Zwar sind die Kommunen in der Region auf Schnee im Winter gut eingestellt, doch die Schneepflüge kommen bei starkem Schneefall in der Nacht nicht immer hinterher und auf den vielen kleinen und engen Straßen liegt der Schnee morgens oft noch hoch.“

Weitere Beiträge zum Thema Wetter, Winter, Katastrophen finden Sie unter anderem in folgenden ARCHIV-Heften:

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