Die Frage ins Internet gestellt, was das Wort Post bedeutet, kommt folgende Antwort: Das Wort „posten“ (ausgesprochen: pousten) kommt von dem englischen Wort „to post“ und bedeutet „abschicken“. Alles, was du bei Facebook veröffentlichst, ist ein Post: Kommentare, Bilder, Videos. Auch geteilte Inhalte sind Posts!
Keine Rede von Posten, (die) „neben der Bequemlichkeit für Privat-Personen auch dem Landesherrn mercklichen Nutzen, daher das Recht Posten anzurichten und zu unterhalten, als ein hohes Regale gehalten und insgeheim dergleichen anzustellen verbothen ist. Im Römischen Reiche gehöret dasselbe überhaupt dem Kayser, von dem es der Fürst von Taxis als Reichs-Postmeister zur Lehen hat. Ausser dem hat ein jeder Fürst in seinem Land die Macht, Posten anzurichten“. (Lexikon, 1741)
Es nimmt also, was unseren Sprachgebrauch angeht, nicht Wunder, dass die Post nicht mehr Post heißen möchte, es muss globaler sein. Ein Kommentator in der WirtschaftsWoche zeigt Verständnis für den ersten großen Akt mit Außenwirkung des neuen Vorstandsvorsitzenden des Logistik-Konzerns: „Zumindest das Posthorn am Posttower in Bonn soll hängen bleiben. Noch, möchte man den Worten von Tobias Meyer, dem neuen „Post-Chef A.D.“, wie er sich schmunzelnd selbst bezeichnet, hinzufügen. Ab Juli heißt der ehemalige deutsche Staatskonzern und für viele eines der deutschesten Unternehmen überhaupt nun DHL Group. Der bisherige Briefkopfname „Deutsche Post“ wird zum rechtlichen Anhängsel und zur Bezeichnung der hiesigen Brief- und Paketsparte. Der neue Name ist einerseits nur konsequent: 93 Prozent der Gruppen-Erlöse stammen im ersten Quartal aus dem Auslandsgeschäft der DHL-Divisionen: Mehrheitlich von den eiligen Express-Fliegern und gigantischen Maschinen-Frachten außerhalb Europas, aber nur zum geringen Teil von den Briefen und Päckchen in Deutschland. „In Indien kennen sie DHL, aber keine Deutsche Post“, begründet Meyer die Entscheidung und formuliert auch für die Investoren den neuen Spin: den Kurs des weltgrößten Logistikers endlich so hoch zu bewerten wie den der Konkurrenten von UPS oder Kühne + Nagel. Das ist Symbolpolitik, klar. Aber auch ein Fingerzeig. Denn lange hat das Unternehmen argumentiert, dass man seiner Tradition verpflichtet sei. Trotz sinkender Gewinne in Deutschland, sei die Konzernidentität die Deutsche Post, sinnierte der langjährige Post-Chef Frank Appel in Journalistenrunden. Für seinen Nachfolger Meyer scheint das nicht mehr so eindeutig zu sein. Tradition ist wichtig, aber Meyer weiß auch: Deutschland als Name zieht nicht. Nicht jetzt und womöglich noch weniger in der Zukunft.“
Was sich jetzt DHL Group nennt, hatte, mit Blick auf die Geschichte des Unternehmens, schon viele Namen, zumal in jüngerer Zeit. Im Zuge der Privatisierung ab 1989 erfolgte zunächst die Trennung in drei Bereiche, genannt Deutsche Bundespost POSTDIENST, Deutsche Bundespost POSTBANK und Deutsche Bundespost POSTBANK. Zu der Zeit hatte der POSTDIENST 6 608 Postämter und 10711 Poststellen, die Post in der DDR hatte rund 12 000 Poststellen betrieben. 1995 wurde aus der Deutschen Bundespost POSTDIENST die Deutsche Post AG, wenige Jahre später, nach ersten Expansions- und Zukaufbewegungen – auf die weitere folgen sollten − firmiert man unter Deutsche Post World Net. 2003 bündelte der Konzern den Logistik- und Express-Bereich unter der Marke DHL; die „Strahlkraft“ des dynamischen Schriftzugs Gelb-Rot stehe für Energie und Kraft und dem traditionellen Gelb in nichts nach, begründeten die Marketing-Experten das „Rebranding“, auf das 2008 die Umbenennung in Deutsche Post DHL erfolgte. Dass auch dem folgenden „Deutsche Post DHL Group“ kein langes Leben beschieden sein sollte, begründete der 2023 ins Amt gelangte Vorstandschef Tobias Meyer mit den marginalen Unternehmensanteilen der Abteilung „Post und Paket Deutschland“ – eine von fünf, neben DHL Express, Global Forwarding, Freight, Supply Chain und eCommerce.
Und so kommen die Kürzel der DHL-Gründer Adrian Dalsey, Larry Hillblom und Robert Lynn zu weiteren Ehren. Larry Hillblom, nach einem Flugzeugabsturz verschollen, ist nachgewiesenermaßen eine äußerst fragwürdige Persönlichkeit, und das ist mehr als wohlwollend formuliert. Aber wer würde deswegen an einer Erfolgsmarke kratzen wollen? Und weglassen geht ja auch nicht, denn DL ist vergeben als Abkürzung für „Down-Low“. Dann schon lieber das Posthorn.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/umbenennung-die-post-dhl-group-100.html
In diesem Artikel wird deutlich, dass es nur noch um Geld und Gewinne geht. Dem Staat ist es lästig, sich um Dinge für die Bürger wie Post, Energie und Verkehr (Deutsche Bahn) kümmern zu müssen. Deshalb wurden diese Bereiche ‚privatisiert‘, will sagen in Aktiengesellschaften umgewandelt. Damit kann man gut verdienen. Und kümmern müssen sich andere. Um die Gewinne nicht zu gefährden, werden die Kosten klein gehalten (siehe z.B. schlechte Bezahlung der Zusteller) und so geht die Qualität mehr und mehr den Bach hinunter.