„Pressemitteilung Telefon +49 228 182-9944 Telefax +49 228 182-9880 deutschepost.de Deutsche Post DHL Group Charles-de-Gaulle-Str. 20 53113 Bonn Deutschland Musterland E-Mail pressestelle@dpdhl.com E-POST pressestelle.konzern@dpdhl.epost.de Twitter twitter.com/DeutschePostDHL Seite 1 von 2 +++“

 

Was sich liest wie ein Telegramm-Text, ist die Pressemitteilung der Post vom 4. Januar 2023 die, versehen mit einem Motiv der Museumsstiftung Post und Telekommunikation, das Ende des Telegrammdienstes verkündet: „Zahl des Tages: 3.228 Telegramme zum Abschied versendet +++ · 170 Jahre nach Namensgebung hat Deutsche Post das Telegramm zum 31. Dezember 2022 eingestellt Bonn, 4. Januar 2023: Tschüss Telegramm: 170 Jahre, nachdem der Amerikaner E. P. Smith diese Bezeichnung im Jahre 1852 für telegrafisch übermittelte Nachrichten erfand, hat die Deutsche Post das Produkt zum Jahresende eingestellt.“

 

An den letzten beiden Werktagen, so die Information, hätten noch einmal mehr als 3000 Kundinnen und Kunden ein Telegramm verschickt – genau 3 228 am 31. Dezember.

Es waren zuvor pro Monat 200 bis 300, ein Dienst, der sich nicht mehr rentierte.

1969, als Reinhard Mey ein Lied schrieb über inneres und äußeres Chaos, in das ihn die telegrafisch annoncierte Ankunft seiner Freundin Christine stürzte, waren Telegramme noch ein üblicher Weg, um kurzfristig Nachrichten zu versenden. Damals war die Telegrafie in Deutschland schon über 100 Jahre alt.

 

Die erste europäische Morse-Telegrafenlinie verband ab 1848 Hamburg und Cuxhaven. Bald verbreiteten sich die Telegrafie und die Kommunikation via Depesche in der Geschäftswelt und in öffentlichen Einrichtungen, ehe sich ab Ende der 1880er-Jahre Fernsprechstellen als Konkurrenz etablierten. Anrufen war schneller, auch schneller als das Blitztelegramm, das die Reichspost 1922 einführte. Schöner aber und dauerhafter war im Zweifel das Schmucktelegramm, das ab 15. November 1926 den Markt eroberte.

Original-Telegrammentwürfe aus dem Archiv der MSPT; die Entwürfe stammen von bekannten Grafikern wie , die jeweils zu mehreren Anlässen Entwürfe schufen.

In zahllosen Variationen war es in den folgenden Jahrzehnten beliebt, und die Reichspost wie die Deutschen Post der DDR und die Bundespost gaben immer neue Motive zu unterschiedlichen Anlässen heraus.

In der DDR startete der LX-Telegramm-Dienst am 1. Juni 1950 − innerhalb der DDR und Ost-Berlin. Im Unterschied zum Westen war in der DDR auch der Internationale Frauentag Anlass, ein Telegramm mit passendem Motiv zu verschicken. Viele originale Telegramm-Entwürfe, auch nicht realisierte, befinden sich im Archiv der MSPT, darunter von Horst Oehlke (Motiv links) und weiteren Künstlern.

Doch in den letzten Jahren verstanden wohl die meisten Menschen unter „Telegram“ den Instant Messaging Dienst, eine der Top 10 Apps der Welt mit über 500 Millionen Nutzerinnen und Nutzern.

 

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