Werbung für den Hausbriefkasten – sie war nach dem Zweiten Weltkrieg nicht nur deshalb nötig, weil man den Zustellern das Treppensteigen ersparen wollte, wie dieses Blatt argumentiert; es ging vor allem darum, Zeit zu sparen und die Zustellung zu rationalisieren, und durchaus nicht in jedem Haus war bis dato ein Briefkasten vorhanden. Der persönliche Kontakt bei der Abgabe von Sendungen war zwar nett und häufig mit einem Plausch verbunden, für die Post aber wenig lukrativ. Fünf Jahre später, 1955, startete die Deutsche Bundespost daher eine rund 10 Jahre währende Kampagne, mit durchaus konkreten Aktionen: Den Einbau von Briefkastenanlagen in Altbauten subventionierte sie mit je 10 D-Mark, investierte insgesamt von 1956 bis 1968 40 Millionen Mark und sparte dadurch am Ende 2 000 Arbeitskräfte ein. Mehrere Werbefilme der Post, auch der Deutschen Post der DDR, appellierten an das soziale Gewissen der Bürger*innen: „Soll er denn so weiterasten, es gibt doch jetzt den Hausbriefkasten“, kommentiert ein Reim den Anblick eines schwer bepackten Berliner Briefträgers, der sich außer Atem die Treppen hochquält.

Mehr dazu in „Image und Information“, Post und Telekommunikation in Film, Katalog der MSPT 2007

Im Jahr 1960 informierte ein Kalenderblatt darüber, dass die Deutsche Bundespost sich auch mit der Entwicklung eines „Landbriefkastens“ befasse, aus Kunststoff, in den der Zusteller auch Päckchen ablegen könne, und umgekehrt, die Landbevölkerung dem Briefträger Post mitgeben könnte.

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