In der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in der Stauffenbergstraße in Berlin ist noch bis Anfang November die Ausstellung „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu sehen. Dieser Widerstand von Frauen gegen die Diktatur war – so die Veranstalter – „vielfältig, risikoreich und mutig“. Dennoch sei er nach 1945 über Jahrzehnte in der deutschen Öffentlichkeit nicht oder nur unzureichend beachtet worden. Der Deutsche Bundestag habe deshalb im Jahr 2019 „den Mut und die Leistungen der Frauen im Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur“ ausdrücklich anerkannt und gewürdigt.

Damals entstand die Idee zu diesem Projekt der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand und zur weiteren Erforschung des Themas. Noch bis November stellt die Ausstellung Ergebnisse der Recherchen vor und ins Zentrum der Schau die „Lebensbilder“ von 32 Frauen, die in 23 Themenbereichen präsentiert werden. Eine Medienstation, zu der der Zugang auch online möglich ist, stellt weitere Biografien vor, „mit Fotos, Dokumenten und erläuternden Texten“. So werden insgesamt mehr als 250 Frauen in der Ausstellung gewürdigt.

Gegen Ende der Ausstellung erscheint die erste Marke einer Briefmarkenserie, die ebenfalls Frauen im Widerstand würdigt. Den Anfang macht Elisabeth von Tadden, eine deutsche Sozialarbeiterin und Pädagogin. Weil sie sich im Widerstand gegen die Nationalsozialisten engagierte, wurde sie im Januar 1944 verhaftet, im Juli 1944 zum Tode verurteilt und im September 1944 hingerichtet.

Die Ausstellung wurde gemeinsam von Ursula Wilms, Architektin BDA, Aachen | Berlin, und dem Designbüro Braun Engels Gestaltung, Ulm (Projektbetreuung: Michaela Gleinser, Berlin) gestaltet. Ein Team von fünf Wissenschaftlerinnen unter der Leitung von Prof. Dr. Johannes Tuchel hat im Rahmen des Projekts „Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“, das finanziell von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert wird, in den vergangen vier Jahren an der Gedenkstätte Deutscher Widerstand mehrere Tausend Frauen namentlich recherchiert, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus im Deutschen Reich und im ausländischen Exil geleistet haben. Die ausstellungsbegleitende Website stellt mehrere hundert Biografien dieser Widerstandskämpferinnen gegen den Nationalsozialismus vor. Sie wird fortlaufend ergänzt. Eine Wanderausstellung ist in Vorbereitung.

Quellen:

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