Anfang März 2022 verkündete Deutsche Post DHL das beste Ergebnis in der Geschichte des Konzerns. Das Corona-Jahr 2021 konnte das Unternehmen dank des anhaltenden Online-Booms mit einem Rekordergebnis abschließen. Die Kunden allerdings, so Finanzvorstandsfrau Melanie Kreis, müssten sich bald auf „signifikante Preissteigerungen“ einstellen. Denn infolge des Krieges in der Ukraine stiegen die Kosten für Kerosin dramatisch an, und die Flugzeuge müssten teils weitere Strecken bewältigen.

Die Situation erinnert an frühere Ölpreiskrisen: 1973/74 stieg der Ölpreis von zirka 3 auf 12 US-Dollar pro Barrel (159 Liter), 1979/80, während der zweiten Krise, auf weit über 30 US-Dollar.

Die Statistik zeigt die Preisentwicklung ausgewählter OPEC-Rohöle in den Jahren 1960 bis 2022 (in US-Dollar je Barrel)

Ende der 1970er-Jahre reagierte die Post mit einem Energie-Sparprogramm: Um 5 Prozent wollte man den Energieverbrauch senken – schon ein Prozent bedeute eine Ersparnis von 4 Millionen Mark. Ein einfach gehaltenes Faltblatt bat die 500.000 Mitarbeitenden um das dazu erforderliche Engagement: Sie bräuchten dafür nicht zu frieren, müssten nicht im Dunkeln sitzen und auch nicht auf das Autofahren verzichten. Aber das Energie-Problem sei ja nicht nur ein Problem der Post, sondern eines, das alle betreffe. „Die Energievorräte unserer Erde sind nur begrenzt vorhanden. Und die Versorgungsschwierigkeiten der Zukunft sind noch nicht abzusehen.“ Das gilt heute mehr denn je, und nicht nur, aber aktuell auch wegen des Krieges in der Ukraine, der die Rohölpreise auf Rekordhoch treibt.  

Die Empfehlungen der Post von 1979 für alle Mitarbeitenden sind daher heute hochaktuell:

  • Elektrische Geräte nur dann einschalten, wenn wir damit arbeiten.
  • Die Raumtemperatur nicht über 20 Grad steigen lassen.
  • Die Raumtemperatur nicht durch offene Fenster regulieren.
  • Autos regelmäßig zur Inspektion bringen um Ventile einstellen zu lassen.
  • Nicht schneller als 130 Kilometer/Stunde auf der Autobahn fahren, den Motor nicht im Stand warmlaufen lassen, die Gänge nicht voll ausfahren.

Zum Ziel, Ressourcen zu sparen, kommt für das Unternehmen Deutsche Post DHL Group heute der vielbeschworene Weg zu Null Emissionen. Die Umsetzung ist so geplant:

  • Effiziente Strom- und Ressourcennutzung durch Batteriespeicher und Zweitverwendung von Batterien aus ausgemusterten E-Fahrzeugen
  • Ausbau der E-Flotte auf 37.000 Fahrzeuge und 14.000 E-Trikes bis 2025
  • 12.500 Packstationen bis 2023
  • langfristiges Ziel: 20 Prozent der Pakete per Bahn
  • Erweiterung des GoGreen-Produktangebotes ab 2022
Foto: DPDHL Group (Ausschnitt)
Monika Schaller, Leitung Konzernkommunikation bei DPDHL Group, Konzernchef Frank Appel und Finanzvorstandsfrau Melanie Kreis auf dem Podium zur Bilanzpressekonferenz im März 2022

Im März 2022 informierte DHL Express die Öffentlichkeit darüber, dass dank einer Zusammenarbeit mit BP und Neste auch die Dekarbonisierung der Luftfahrt forciert betrieben werde: bis 2026 werde der Konzern über 800 Millionen Liter nachhaltigen Kraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) für den Flugverkehr einkaufen, um so rund zwei Millionen Tonnen CO2 einzusparen.

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