Foto: © Margret Baumann

Die Adler-Skulptur, ehemals als Hoheitszeichen am Postamt 1 in der Zeil in Frankfurt, gehört nun zum Kunstbesitz der MSPT und wird in Heusenstamm verwahrt – zusammen mit anderen „Tieren“

Kunstwerke von Fritz König  

Nach dem Terroranschlag auf die Twin Towers am 11. September 2001 wurde ein Kunstwerk für die New Yorker Bevölkerung zum Zeichen der Hoffnung und des Überlebens: Die „König-Kugel“ oder „Große Kugelkaryatide“ ein Kunstwerk des Bildhauers Fritz König. Zu Füßen der Bauten überstand sie deren Zusammenbruch relativ unbeschadet. „Durch ihr Schicksal erfuhr die Koenig-Kugel, in New York „The Sphere“ genannt, eine zeitgeschichtliche Bedeutungserweiterung, die sie jenseits ihrer Rolle in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts zu einem Kunstwerk von außergewöhnlichem Wert macht“, so das König-Museum in Landshut.

Fotos von links:

Wikipedia / Imagyst, 1998

Michael Rieger/ FEMA News Photo/21.9.2001

Wikipedia/Diegonzalezochoa, 2018

Beim verheerenden Anschlag auf die Twin Towers schützte die „Haube“ das Kunstwerk, das am 16. August 2017 im dem deformierten Zustand, in dem es den Einsturz der Türme überstand, im Liberty Park im neuen World Trade Center eingeweiht.

Fritz Koenig (1924-2017) gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten der Kunst in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Er wurde in Würzburg geboren, wuchs in Landshut auf und musste, wie die meisten Männer seiner Generation, in den Krieg ziehen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs studierte König an der Akademie der Bildenden Künste in München; er genoss bald große Anerkennung und verzeichnete Erfolge, wovon Einladungen zur Biennale von Venedig und zur documenta in Kassel zeugen, aber auch viele im öffentlichen Auftrag realisierten Skulpturen und Werke. Dazu zählen das Mahnmal der Bundesrepublik Deutschland (1982/83) im ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen und der „Klagebalken“ (1994/95) als Denkmal für die Opfer des Terroranschlages der Olympischen Spiele 1972 in München. 

Auch für die Deutsche Bundespost schuf König einige Werke, darunter den Bronzeadler am ehemaligen Hauptpostamt Frankfurt / Main, Postamt 1, auf der Zeil – die Plastik eines Adlers in stilisierter Form.

Die Plastik befand sich an der Fassade des Gebäudes – links (30/07/1956) noch im Bau − über dem Haupteingang. (30/07/1963). Sie gilt als typisches Beispiel für Bauplastik an öffentlichen Gebäuden in den 1950er Jahren.

Die Entscheidung, auf welcher Höhe die Skulptur des Adlers angebracht werden sollte, machten sich die Bauherren nicht einfach. So führten sie am 22. Juni 1959 verschiedentlich Versuche durch, ehe die Entscheidung für die Befestigung oberhalb der dritten Etage fiel.

Nach der Privatisierung der Bundespost ging der gesamte Gebäudekomplex mit dem dahinter liegenden Fernmeldehochhaus an die Deutsche Telekom AG, 2005 wurde er abgerissen. Heute befindet sich an dieser Stelle das Einkaufszentrum „MyZeil“.

Wer sich für das Werk von Fritz König interessiert, findet seine Werke im KOENIGmuseum in Landshut, derzeit mit der Sonderausstellung „Masken – Das künstliche Gesicht?“.

Eine öffentliche Führung zu „“9/11 und die Koenig Kugel“ findet am 22.11.2022 um 10 Uhr statt. Die Skulptur des Adlers befindet sich in der Sammlung der MSPT in Heusenstamm, zu besichtigen jeden 1. Freitag im Monat.

https://koenigmuseum.de/ausstellungen/masken-das-kuenstliche-gesicht/

https://www.br.de/mediathek/video/kunst-entdecken-die-kugelkaryatiden-fritz-koenigs-av:5c082635f2c860001875089d

https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-CMS-0000000000004572

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