(Motiv: Zeitgeschichtliches Forum Leipzig)

Da es so gut wie nichts gibt, was nicht mit einem Jahrestag gewürdigt und gehypt werden kann – warum nicht auch das Selfie im Museum? Das Wort gibt es seit Anfang der 2000er-Jahre und ist längst die selbstverständliche Kurzform für Selbstporträts, allein oder zu mehreren. „Kulturkenner haben längst das #shelfie für sich entdeckt – ein Foto der Lieblingsliteratur im Bücherregal – oder eben das MuseumSelfie, ein Selbstporträt im Museum (mit allen möglichen Variationen und Inszenierungen). Für Museen sind diese Art von Selfies eine gute Möglichkeit, um in Social Media auf sich aufmerksam zu machen – entweder, indem man Besucher dazu ermutigt, ein MuseumSelfie anzufertigen und in Sozialen Netzwerken unter Erwähnung des Museums zu teilen, oder indem man direkt ein Selfie als Werbeträger einsetzt“ – so das Kulturmagazin „musermeku“ im Netz. Das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig hat dem Hype um die Eigendarstellung bereits 2021 eine Ausstellung gewidmet – „Immer Ich. Faszination Selfie“ − denn die Wirkung von Selfies wird durchaus kontrovers diskutiert: „Fördern sie den Narzissmus in uns oder dienen sie der Identitätsfindung? Nerven Selfies oder machen sie einfach Spaß?“ Je nachdem, ist vielleicht die richtige Antwort. Auf Instagram finden sich zum „museumselfieday“ jedenfalls viele Bilder, deren Erzeuger Spaß hatten.

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