Die vielen Jahre, die ich zur Geschichte der Post recherchiert und geschrieben habe, haben mein Bewusstsein für ehemalige Postgebäude geschärft. Unzählige Artikel über Postbauten und Schalterhallen, Fotos und Pläne habe ich gesehen und abgespeichert. Kunst am Bau und im Bau – geschlossene und offene Schalter, Schalterhallen mit und ohne Hitler-Bild oder Werbung für Schreibwaren und Ausflugstouren. Vergitterte Fenster, ländliche und städtische Baukultur, bayrische Postbauschule und Brutalismus der 1970er- und 1980er-Jahre und vieles mehr.

Ein schöner Bau mit wechselhafter Geschichte, abgelichtet von berühmten Fotograf:innen wie Herbert List und Sigrid Neubert, dessen Entstehung minutiös fotografisch dokumentiert ist, ist „die Arnulfpost“ – wie es jetzt auf dem Bauzaun in München steht. Der Bau hieß auch Posttempel oder Postpalast, beherbergte eine moderne Paketturbine, eine Kantine und die Spieler des FC Bayern, die sich dort einige Jahre lang zum „We are the Champions“ anlässlich der Meisterfeiern trafen.

Jüngst hat der be.bra Verlag den Bau als Titel des Buches Bauhaus in Bayern verwendet, das „60 Meisterwerke in großformatigen Aufnahmen des Fotografen Jean Molitor“ präsentiert, zusammen mit Texten von Kaija Voss.

Zur ganz aktuellen Geschichte des Baus informiert google – Besitzer des Arnulfpostgebäudes in München seit wenigen Jahren – regelmäßig in einem Newsletter. Der Konzern will hier bis 2024 Büroräume für 1 500 Mitarbeitende schaffen und einen Teil des Geländes auch für die Bevölkerung öffnen.

https://services.google.com/fh/files/misc/google_arnulfpost_nachhaltigkeit_newsletter.pdf

 

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