In deutschen Supermärkten dürfen ab diesem Jahr keine dünnen Einkaufstüten aus Plastik mehr angeboten werden. Davon betroffen sind allerdings nicht alle Einkaufstüten aus Kunststoff – und Papiertüten sind keine umweltschonenden Alternative.

Im Jahr 2019 gebrauchten die Deutschen rund 1,7 Milliarden Plastiktüten – was schon einen Rückgang von 14 Prozent zum Vorjahr darstellte. Waren es 2015 noch über 60 Tüten pro Person und Jahr, sank die Zahl in den folgenden Jahren stetig. Leider sind Tüten Bestandteil von rund 80 Millionen Tonnen Plastikmüll im Meer, der die Existenz von Hunderten Tierarten beeinträchtigt und gefährdet. Aufgekommen sind Plastiktüten vor rund 60 Jahren – erstmals 1961 als sogenannte „Hemdchen-Tüte“ mit Schlingengriff, bei Horton in Neuss. Vier Jahre später folgte die sogenannte Reiterbandtragetasche, die erste „richtige“ Plastiktragetasche. Wer in den folgenden Jahrzehnten etwas zu verkaufen hatte, lieferte die passende Plastiktüte dazu, so auch Post, Telekom oder die Postmuseen.

Wie bei jedem Artikel, der eine gewisse Vielfalt aufweist, gab es auch für die bunten Tüten bald Sammlerinnen und Sammler. Das Museum für Alltagskultur in Waldenbuch bei Tübingen weiß ein Lied davon zu singen – denn ihm wurden zwei Sammlungen von Privatpersonen und damit rund 50.000 Plastiktüten vermacht. Nach Kriterien wie „Lebensmittel, Supermarktketten, Mode, Technik“, aber auch nach „viel Text, großes Logo, Farbe, Illustration“ wurden sie dort sortiert und in einer erfolgreichen Ausstellung gezeigt. 

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