Die »Stasi-Abwicklung« bei der Deutschen Telekom AG (vormals Deutsche Bundespost Telekom) und deren personelle Auswirkungen (Teil I)

Ausgabe

Post- und Telekommunikationsgeschichte 1995/1

Autor: Gerhard Pschollkowski

Seiten: 11-20

Der Beitrag wird fortgesetzt in Heft 2/1995

Die im Herbst des Jahres 1989 durch anhaltende Massendemonstrationen eingeleitete politische Wende in der ehemaligen Deutschen Demoktratischen Republik war zugleich der Beginn einer allmählich einsetzenden personellen Auflösung des „Ministeriums für Staatssicherheit“ (MfS). Unter dem Eindruck der gewaltlosen, gleichwohl machtvollen Demonstrationen erklärte Ministerpräsident Modrow am 17.11.1989 vor der DDR-Volkskammer im Rahmen seiner Regierungserklärung die Umwandlung des bisherigen Ministeriums für Staatssicherheit in ein „Amt für Nationale Sicherheit“ (AfNS). Von diesem Zeitpunkt an, insbesondere aber nach dem am 12.1.1990 vor der Volkskammer von dem Ministerpräsidenten Modrow verkündeten Ministerratsbeschluß, auch das AfNS aufzulösen, verließen viele hauptamtliche Mitarbeiter die Dienststellen des Staatssicherheitsdienstes entweder auf Grund eigenen Entschlusses oder auf Anraten ihrer jeweiligen Vorgesetzten und suchten neue Arbeitsplätze vornehmlich in den öffentlichen Verwaltungen, so auch im Bereich des Post- und Fernmeldewesens der früheren Deutschen Post (DP) der DDR.

Bereits mit Schreiben des damaligen Ministers für Post- und Fernmeldewesen vom 27.11.1989 hatte dieser dem Leiter des AfNS eine Überführung der ausscheidenden Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit-Amtes für Nationale Sicherheit (MfS/AfNS) angeboten.

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