Die 1960er-Jahre waren zunächst gekennzeichnet von einer hohen Nachfrage und dem eklatanten Mangel an Fernmeldeanschlüssen. 1963 hatten nur 14 Prozent aller Haushalte in Deutschland ein Telefon – die Zahl steigerte sich innerhalb der folgenden 20 Jahre auf 88 Prozent. Dies zunächst schleppend, denn die Post hatte alle Hände voll zu tun, die Wogen der Erregung zu glätten, die eine Gebührenerhöhung 1964 hochschlagen ließ. So heißt es im Katalog MenschTelefon: „Nicht zuletzt aufgrund der hohen Investitionen beim Ausbau und der technischen Verbesserung des Fernsprechnetzes sind die jährlichen Defizite so hoch, dass die Post in eine Finanzkrise gerät, die durch das Anheben der Fernsprechgebühren gelöst werden soll.“ Um 50 Prozent verteuerten sich die Grundgebühren für den Telefonanschluss. Lange Wartezeiten bei Neuanträgen förderten zudem den Unmut der Bevölkerung. Um das Jahr 1970 explodierte die Zahl der Neuanschlüsse auf 1,9 Millionen – und der Schuldenberg der Post war auf Milliardenhöhe angewachsen.

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