Wie oft haben wir im ARCHIV die Post gefeiert für ihr Engagement bei der Herstellung von Elektro-Autos im Allgemeinen und des StreetScooters im Besonderen. Zuletzt schrieb Joel Fischer im Heft 1/2019: Selbst ist die Post. Weil die Suche nach einem Autobauer, der mit ihr ein für die Zustellung geeignetes Elektrofahrzeug produzieren würde, erfolglos war, nahm Deutsche Post DHL Group die Sache selbst in die Hand. Sie übernahm 2014 die aus einer Forschungsinitiative an der RWTH Aachen entstandene StreetScooter GmbH. Seither produziert der Logistikkonzern den StreetScooter und knüpft an eine Geschichte an, die 1899 bei der Deutschen Reichspost begann. Damals testete man den ersten elektrischen Paketwagen mit einem Antrieb, der heute als Zukunftstechnologie gilt“.

Diese Geschichte der Eigenproduktion ist nun zu Ende, auch wenn der Konzern aktuell mehr als „17.000 der speziell für die Brief- und Paketzustellung entwickelten Elektrotransporter auf der letzten Meile einsetzt und damit Betreiber der größten E-Flotte in Europa ist“, so die Post in einer Pressemeldung Anfang 2022. Deshalb wird die StreetScooter GmbH mit rund 300 Beschäftigten – als Zulieferer von Fahrzeugteilen und Batterien für den vom Konzern geplanten Ausbau der Flotte auf 21.500 StreetScooter – beim Konzern bleiben, soll sich aber künftig „ausschließlich auf die Wartung und Pflege der Bestandsflotte konzentrieren“.

Foto: DPDHL Group

Hersteller der Fahrzeuge wird ODIN Automotive S.à.r.l., eine Finanzholding, die von mehreren institutionellen und privaten globalen Investmentpartnern unterstützt werde, unter anderem aus Großbritannien, China und Nordamerika, so die Post. ODIN Automotive S.à.r.l habe „das geistige Eigentum für die Fahrzeugmodelle D17 und D20 sowie die beiden hundertprozentigen Tochtergesellschaften in der Schweiz und in Japan“ erworben, heißt es in der Pressemeldung des Konzerns vom 4.1.2022. Schon länger hatte Post-Chef Frank Appel betont, „dass wir kein Autohersteller sein wollen“, sondern sich, seit der Pandemie sehr erfolgreich, auf das Kerngeschäft konzentrieren.  

Foto: DPDHL Group

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