Logistik bei Post- und Bankraub

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Beschreibung

Planung oder Zufall?

Logistik bei Post- und Bankraub

Ausgabe

Das Archiv 1/2006

Autorin: Gaby Sonnabend

Seiten: 30-33

Dem Zugführer Jack Mills schien die Fahrt des Postzuges von Aberdeen nach London-Euston am 8. August 1963 eine Tour wie jede andere auch. Das Zugpersonal arbeitete gewissenhaft und routiniert. Die Diesel-Lok führte zwölf Wagen in einer festgelegten Reihenfolge. Der erste Wagen war ein Bremswagen, der zweite enthielt 128 Postwertsäcke. In diesen befanden sich fast 2,6 Millionen Pfund – damals etwa 28 Millionen Mark. Die Banken im Norden Großbritanniens schickten nicht benötigtes Geld an ihre Zweigstellen in der Londoner City.

Vor der Station Cheddington stand das Hauptsignal auf Rot. Mills bremste den Zug, und sein Gehilfe ging zum Streckentelefon. Doch dort waren die Leitungen durchschnitten. Weitere Posttelefonleitungen in unmittelbarer Nähe waren ebenfalls zerschnitten worden. Ein maskierter Mann erklomm unterdessen den Führerstand des Zuges und schlug Mills mit einer Eisenstange nieder. Mehrere maskierte Männer folgten ihm, koppelten den Zug hinter dem Geldtransportwagen ab und fuhren rund einen Kilometer weiter, ehe sie den Zug zum Halten brachten. Rasch und geübt warfen die Täter 120 Postsäcke auf die Bahnstrecke, weitere Männer übernahmen sie, gaben sie zum Bahndamm und abwärts zur Unterführung. Innerhalb weniger Minuten waren die Säcke auf einen Lastwagen und mehrere Landrover verteilt, ohne Beleuchtung, präzise und lautlos.

(…)

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