Radios „Made in Germany“. Die Firmen- und Lebensgeschichte von Max Grundig

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Beschreibung

Radios „Made in Germany“

Die Firmen- und Lebensgeschichte von Max Grundig

Ausgabe

Das Archiv 4/2011

Autor: Karin Falkenberg

Seiten: 75-79

In den 1950er- und 1960er-Jahren ist die Firma Grundig der größte Radiogerätehersteller Europas, der größte Fernsehgerätehersteller Europas und der größte Tonbandgeräteproduzent weltweit. Max Grundig gilt als typischer Unternehmer der Zeit des Wiederaufbaus und des sogenannten Wirtschafts- wunders, denn er hat es aus kleinen Verhältnissen ganz nach oben geschafft. Geboren wird er am 7. Mai 1908 in der Denisstraße 3 im Nürnberger Arbeiter- stadtteil Gostenhof als Kind des „Magaziners“ oder Lagerarbeiters Max Emil und seiner Frau Marie.Die Vergrößerung der Familie um drei Schwestern erfordert in der Folgezeit mehrere Umzüge innerhalb Nürnbergs. Im Jahr 1920 stirbt der Vater überraschend an den Folgen einer Blinddarmoperation. Der ohnehin armen Familie geht es finanziell rapide schlechter. Es folgen weitere Umzüge in immer kleinere und billigere Wohnungen.

Max Grundig beginnt im April 1922 eine kaufmännische Lehre bei der Installationsfirma Jean Hilpert in Nürnberg. Sein Interesse gilt dem Basteln von Radios, einem Hobby, dem Anfang der 1920er-Jahre von technikbegeisterten Jugendlichen oft gefrönt wurde. Doch Max Grundig bastelt nicht nur einfache Radios, sondern auch komplexere technische Anlagen wie einen Bildfunkempfänger.

Nach dem Ende seiner Lehre wird er 1927 Leiter einer neuen Filiale der Firma Hilpert in Fürth und betreut von kaufmännischer Seite die Installationsarbeiten an dem im Bau befindlichen Städtischen Klinikum Fürth. Im Mai 1928 und im Oktober 1930 tritt Grundig zudem als Radiohändler auf und beteiligt sich an einervom Arbeiter-Radio-Bund Deutschland anlässlich der Fürther Kirchweih 1930 organisierten Rundfunkgeräte-Ausstellung. Eine erste Ehe, aus der Tochter Inge stammt, hält nur kurz.Nach der Schließung der Fürther Filiale der Firma Hilpert wegen der fertiggestellten Installationsarbeiten am Klinikum macht sich Max Grundig zusammen mit Karl Wurzer, der in erster Linie Geldgeber war, am 15. November 1930 als Radiohändler in der Sternstraße 4 in Fürth selbstständig. Heute heißt diese Straße Ludwig-Erhard-Straße, da sich dort – direkt gegenüber von Max Grundigs erstem Radioladen – das Geschäft der Eltern des späteren Wirtschaftsministers und Bundeskanzlers Ludwig Erhard (1897–1977) befand.

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