Sommerfrische und Raketen.
Die Insel Usedom im Spannungsfeld der Geschichte
Schneeweiße Strände, hochherrschaftliche Villen – und ein einstiges Speergebiet mit höchst problematischer Vergangenheit prägen die Ostseeinsel Usedom. Der Tourismus bringt jährlich Millionen Besucher hierher, wo schon im frühen 19. Jahrhundert der Badebetrieb begonnen hat. Usedom boomt. Über 2 000 Sonnenstunden, das zählt die Usedom Tourismus GmbH auf ihrer Website auf, habe es im vergangenen Jahr gegeben. Und 5,4 Prozent mehr Gästeankünfte als im Rekordjahr 2014, als bereits knapp fünf Millionen Gäste kamen. Die Urlauber lieben die ewig langen Strände mit dem feinen Sand, das gesunde Reizklima und natürlich das mondäne Ambiente, in dem man sich wenigstens für ein paar Tage wie einst der Adel oder privilegierte Mitglieder von Banken
und Großindustrie fühlen kann, die auf Usedom ihre Sommerfrische verbrachten.
Autor: Eva Apraku
Sommerfrische und Raketen.
Die Insel Usedom im Spannungsfeld der Geschichte
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Von Berlin aus führt der Weg nach Peenemünde über Wolgast, wo das imposante historische Postamt heute als „Postel“ Zimmer und Appartements für Feriengäste bereit hält
Beim Bummel durch den Ort erweist sich Wolgast, wie Anklam gern als „Tor zur Ostseeinsel Usedom“ bezeichnet, dann als durchaus zauberhaft. Dazu trägt die markant blaue Peenebrücke, eine von 1995 bis 2001 neu erbaute Waagebalken-Klappbrücke, ebenso bei wie die historischen Gebäude im Ortsinnern. Einige der Fachwerkhäuser stammen aus dem 17. Jahrhundert, die Petrikirche wurde im 14. Jahrhundert errichtet. Ebenfalls ein beeindruckender Bau ist das ehemalige Postamt. Ein Klinkerbau von 1884, direkt an der B 111, der im Jahr 2014 als einfallsreich gestaltete Unterkunft „Postel“ mit Zimmern und Ferienwohnungen neu eröffnet wurde. Auch das stadtgeschichtliche Museum „Kaffeemühle“ und das prächtige weiße historische Rathaus zeigen sich nach der Sanierung in neuem altem Look.
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