„Thätig, aber nie zu hitzig“. Postmitarbeiter auf vier Hufen

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Beschreibung

„Thätig, aber nie zu hitzig“

Postmitarbeiter auf vier Hufen

Ausgabe

Das Archiv 4/2010

Autor: Susanne Uhl

Seiten: 20-25

„Else, komm!“ Diesem Ruf folgend, zog Postpferd Else den rot angestrichenen Wagen an und wusste genau, wo sie stehen bleiben wusste. Nicht nur der Paketzusteller und der Postillion waren mit den Straßen bestens vertraut, auch Else kannte den täglichen Weg auswendig. Irritierte Kurgäste aus dem benachbarten Bad Salzhausen wollten nicht selten den vermeintlich führerlosen Paketzustellwagen anhalten, weil sie dachten, Else wolle die Paketzustellung auf eigene Faust ausführen. Bis zum Ende der Niddaer Paketpost am 23. September 1955 waren das Postpferd Else und der Posthalter und Postillion Karl Eckhardt ein eingespieltes Gespann. Sie stehen stellvertretend für ungezählte Postillione, Posthalter und Postpferde, die über einen Zeitraum von etwa 450 Jahren in Deutschland im Dienst der Post standen. Vor allem den Pferden kommt eine besondere Rolle zu. Ohne ihren Einsatz hätte die Entwicklung der Post wie auch des übrigen Verkehrs bis hin zur Motorisierung sicherlich einen anderen Verlauf genommen.

Seit der Domestikation des Pferdes vor 5000 Jahren macht sich der Mensch die Kraft und Schnelligkeit des Pferdes zunutze. Anstelle der durchschnittlich sechs Kilometer pro Stunde, die der Mensch zu Fuß vorwärtskommt, können zu Pferd Geschwindigkeiten von 30 bis 40 Stundenkilometern erreicht werden, ein von einem Pferd gezogener Wagen bewältigt etwa 60 Kilometer am Tag. Die Nutzung des Pferdes war jahrtausendelang ein bedeutender Transportfaktor, und bis vor rund 175 Jahren blieb das Pferd das wichtigste und schnellste Verkehrsmittel, um Waren, Personen und Nachrichten zu transportieren.

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