Immer wieder erreichen uns Anfragen von Leserinnen und Lesern oder von an der Post interessierten Menschen, ob wir nicht Fotos hätten davon, wie es mal in der oder jener Post ausgesehen hat, die inzwischen einem völlig anderen Zwecken dient. So Ende März, als eine Dame aus München uns informierte, zum einen, dass die Tela-Post in München Giesing nun den Postdienst einstellen wolle und sich dagegen Proteste regten, und zum anderen, dass sie immer um die schöne Residenzpost trauere und im Internet nach Fotos gesucht habe. Dabei war sie wohl auf unsere Seite gelangt und hat das Titelbild gesehen von Herbert List, das Heft 2_2024 zierte und den Verkehr vor dem Eingang der Residenzpost zeigt, aber auch auf einen älteren Blogbeitrag, in dem wir allerdings nur Fotos der Residenzpost von außen gezeigt haben. Sie finden den kurzen Beitrag unter dieser Web-Adresse:

https://dgpt.org/postamt-muenchen-1-die-residenzpost-oder-das-palais-an-der-oper/

Und natürlich wollte ich gern der Bitte der Dame nachkommen und wenigstens einige der schönen Fotos online zur Verfügung stellen, die sich im Fotoarchiv der MSPT befinden – die auch die Rechte an den Fotos hat.

Bis in die Papierkästen und die Plakatwände ästhetisch ansprechend: Das Innere der Resi-Post.

Und natürlich habe ich mich bei der Gelegenheit nach den Fotos der Tela-Post in der Tegernseer Landstraße umgesehen, die wie die Post am Goetheplatz zu den Meisterwerken der Bayerischen Postbauschule zählt. Auch diese Fotos mögen Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, vor Augen führen, wie stilvoll die Postämter eingerichtet waren – zumal das Tela-Café. Und der Beitrag von Patrik Stäbler in der SZ ist zu finden unter: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/proteste-umwandlung-tela-post-muenchen-giesing-li.3225307

Überwiegend wird es zwar mit Murren hinter vorgehaltener Hand kommentiert, wenn wieder eine Post zumacht oder die Postdienstleistungen einstellt werden – und dann, wie am Aliceplatz in Offenbach – am Ende auch die Postbank die Türen für immer schließt. Aber so lautstarke Proteste sprechen für die Verbundenheit eines Viertels mit „seiner Post“.

Auch Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) habe es bei Instagram „unerträglich“ genannt, dass die Tela-Post – „genau wie zuvor die Standorte am Romanplatz, am Partnachplatz oder am Harras“ – geschlossen werde, so die Süddeutsche Zeitung. Aber die Filiale werde ja nicht geschlossen, sondern umgewandelt, betont dann die Postbank – siehe oben, Beispiel Offenbach. Hinter der Postbank steht längst die Deutsche Bank, und diese wird ihr Filialnetz weiter ausdünnen, Kunde hin oder her.

So war es ja auch, als das Café Tela, nach dem Krieg wieder aufgebaut, 1968 in eine Rentenzahlstelle der Post verwandelt worden war. Damals wandern sich fast 2000 Giesinger gegen die Schließung „ihres Kaffee-Hauses“, in das auch die Spieler vom Grünwalder Stadion kamen, nach dem Training.

Die Post in der Tegernseer Landstraße nach dem Zweiten Weltkrieg

Postschalterhalle, um 1960

Das Postamt in den 1930ern und nach der Sanierung im Jahr 1982

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