Fernsehen auf der Landeskrone. Wie UKW-Rundfunk und Fernsehen nach Ostsachsen kamen von Hajo Böhme

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Beschreibung

Fernsehen auf der Landeskrone

Wie UKW-Rundfunk und Fernsehen nach Ostsachsen kamen

Ausgabe

Das Archiv 02/2016

Autor: Hajo Böhme

Seite: 56

Wenn von Medien die Rede ist, geht es immer auch um den Anspruch gleichwertiger Lebensverhältnisse, aber bis heute gibt es nicht nur international, sondern auch innerhalb Deutschlands große Unterschiede: Die Digitale Agenda der Bundesregierung fordert eine „umfassende Teilhabe an den Chancen der Digitalisierung“ und Breitband für „bisher unterversorgte ländliche Regionen“ – das Jahrbuch Netzpolitik 2014 konstatiert dagegen „nahezu Funkstille“ im ländlichen Raum. Was heute für das Internet zutrifft und früher für die Versorgung mit Telefonleitungen galt, betrifft ebenso Rundfunk und Fernsehen: Ort und Zeit bestimmen das Maß und die Qualität der Versorgung.

Das gilt auch für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Entwicklung des Rundfunks und des sogenannten Fernsehrundfunks Teil des Wiederaufbaus in Deutschland war. In der Sowjetischen Besatzungszone waren zwar schon vor der Gründung der DDR im Oktober 1949 14 Rundfunksender errichtet worden und fast drei Millionen Rundfunkteilnehmer waren bei der Deutschen Post registriert, doch es gab Gebiete, in denen die Qualität des Empfangs sehr zu wünschen übrig ließ. Zu den abseits gelegenen Regionen, in denen dies wegen der bergigen Landschaft der Fall war, gehörte auch Ostsachsen beziehungsweise die Oberlausitz mit den Städten Görlitz, Zittau, Bautzen und Hoyerswerda. Ähnlich verhielt es sich, als die Deutsche Post in den 1950er-Jahren das Fernsehen ausbaute: Die Projektierung eines Fernsehzentrums begann in der DDR am 30. Oktober 1949 in Berlin-Adlershof. Kurz vor Weihnachten 1950 wurden die ersten Versuchssendungen ausgestrahlt, die aber nur in Berlin zu empfangen waren. Aus einem bescheidenen Studio sendete das „Fernsehzentrum Berlin“ mehrmals wöchentlich ein zweistündiges Programm, insgesamt 13 Stunden in der Woche. Für mehr fehlten nicht zuletzt die technischen Voraussetzungen. Kurz vor Weihnachten 1952 nahm das DDR-Fernsehen dann zu Ehren von Stalins Geburtstag sein regelmäßiges Programm auf.

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