Beschreibung
Auf den Spuren König Ludwigs II.
Unterwegs mit „Coaching in Bavaria“
Ausgabe
Das Archiv 4/2010
Autor: Isabell Koch
Seiten: 77-80
Am Anfang dieses besonderen Transportunternehmens stand eine Krise. Den Ausschlag für die Gründung des Betriebs gaben die autofreien Sonntage im Herbst und frühen Winter des Jahres 1973, die in der Folge der Ölkrise zur Energiesicherung in der BRD angesetzt wurden. Da die Familie Nemitz sehr abgeschieden in einem kleinen Ort in Bayern lebte, sollte eine Kutsche der Familie ein gewisses Maß an Mobilität sichern.
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Es dauerte nicht lange, da gesellten sich zu einem Pferd und einer Kutsche weitere Begleiter, und die Familie begann, organisierte Kutschfahrten unter dem Label „Coaching in Bavaria“ anzubieten. Andreas Nemitz, der Vater der Familie und passionierter Kutscher, verfiel besonders den historischen Kutschen und kaufte unter anderem eine englische Postkutsche aus dem Jahr 1875, mit der er auch heute noch regelmäßig unterwegs ist. 1984 überquerte er das erste Mal die Alpen auf dem Weg nach Verona und folgte dabei den Spuren Goethes auf dessen Italienreise. Seitdem unternimmt er fast jedes Jahr größere Touren − nicht wenige von diesen sind der Postgeschichte verbunden. Mit der Fahrt auf den Spuren des Lindauer Boten geht es dabei mitunter auf 2000 Meter hoch, von Lindau über den Splügenpass bis zum Comer See. Daneben sind Tagesausflüge und Landpartien auf dem Programm sowie stilvolle Hochzeitsfahrten, und wer gar die letzte Fahrt würdevoll im repräsentativen Wagen antreten will, kann sich bis zu sechsspännig zur letzten Ruhe geleiten lassen. Die liebevoll restaurierte Postkutsche eignet sich besonders gut für touristische Rundfahrten, denn die Fahrgäste sitzen nicht, wie man es erwarten würde, im geschlossenen Postwagen, sondern auf drei lederbezogenen Sitzreihen auf dem Dach der Kutsche. Von hier aus lässt sich die gemütliche Reise bei schönem Wetter herrlich genießen.
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