Beschreibung
Kutschen, Chaisen und Karren in Heidenheim
Ein Museumsbesuch
Wer von Stuttgart aus eine Reise in vorindustrielle Verkehrswelten im „Museum für Kutschen Chaisen Karren“ in Heidenheim an der Brenz antritt, sollte nicht ohne Navigationsgerät oder Straßenkarte starten, denn der Weg über die B 29 durch das Remstal führt an einer Großbaustelle vorbei − und unter Umständen direkt in einen Stau. Zeit zum Nachdenken: Vor der Erfindung des Automobils wäre so ein Ausflug gar nicht an einem Nachmittag möglich gewesen. Das Reisen war mit einem viel größeren Zeitaufwand verbunden und barg zahlreiche Gefahren. Schlechte Straßen, Unwetter, die Gefahr eines Unfalls oder gar eines Überfalls. Im späten 18. und im 19. Jahrhundert machten marodierende Banden ganz Süddeutschland unsicher.
Die Wegstrecke führt über die schöne Landschaft der rauen Ostalb, in deren Umgebung sich Naturschönheiten wie die wundersamen Tropfsteine der Charlottenhöhle oder das idyllische Wental befinden. Zur Industriegeschichte des Landes gehören die Firmen Voith und Steiff. Johann Matthäus Voith hatte 1825 die mechanische Werkstatt seines Vaters übernommen und sich fünf Jahre später am Bau einer Papiermühle in Heidenheim beteiligt. Seit einigen Jahren steht hier das „Voith Paper Technology Center“, ein weltweit bekanntes Papierforschungszentrum. Und auf dem Markt in Heidenheim wurde das „Elefäntle“ der Margarete Steiff zum ersten Verkaufsschlager der Manufaktur, die 1880 in Giengen an der Brenz gegründet wurde. Ganz in der Nähe, in Königsbronn, lebte der Schreiner Georg Elser, der sein Attentat auf Hitler im Bürgerbräukeller in München mit dem Leben bezahlte. Anfang der 1990er-Jahre wurde im Ort eine Erinnerungs- und Forschungsstätte für Elser eingerichtet.
(…)
Bewertungen
Es gibt noch keine Bewertungen.