Beschreibung
Innovation aus bewahrendem Geist
Berühmte Sammler und ihre Marotten
Als der scharfzüngigen Lady Montagu im Oktober 1716 die kaiserliche Schatzkammer in Wien gezeigt wurde, wusste sie nichts Besseres zu vermerken, als dass es sich um lauter „Gerümpel“ handele. Am Kaiserhof war man darüber anderer Meinung. Die Kronen, Waffen, Möbel, Edelsteine, Reliquien weltlicher und geistlicher Art, Erbstücke und Geschenke ausländischer Herrscher, die magischen Instrumente und Kunstwerke waren religiöse und politisch-historische Devotionalien, um die sakrale Weihe und weltliche Würde Habsburgs zu unterstreichen. Für Lady Montagu waren der Degen des Feldherrn Tilly und der Hut seines Kollegen Aldringen nur ein Degen und ein Hut. Plunder und Dutzendware eben, nichts weiter!
Was hätte sie erst zu einer in ihrer Zeit berühmten Sammlung wie jener Kaiser Rudolfs II. (1552-1612) in Prag zu schreiben gewusst? Er hatte in seiner Kunst- und Wunderkammer wahrlich alles zusammengetragen, was er bekommen konnte, sodass eine Verwandte voller Unverständnis feststellte: „Als, was der Kaiser wais, meint er, er mies es haben.“
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