Beschreibung
Schnickschnack aus dem Souterrain
Über die kreative Kraft „dilettantischer“ Sammlungskultur
Bei meiner Bewerbung gefragt, ob ich Briefmarken sammle, musste ich gestehen, dass ich es als Schüler – wie alle meine Mitschüler – versucht habe, aber keine rechte Begeisterung aufbrachte. Ich versuchte es mit anderen Dingen, mit Margarinebildern und Zigarettenschachteln. Warum ich bei den Marken gescheitert bin? Ich sage das lieber gleich vorweg: Mir ging die Ordnung des Sammelns nicht in den Kopf. Mich begeisterten Motive und Bilder, nicht aber die Vollständigkeit bestimmter Serien oder die Provenienz der Marken. Mich darauf besinnend, möchte ich der Frage nachgehen, ob nicht auch Motive und Motivationen des kindlichen, des „nativen“, „dilettantischen“ Sammelns eine Bereicherung für das museale, professionelle, wissenschaftliche Sammeln sein können.
Entgegen dem Klischee vom nicht ganz normalen, etwas schrullig-weltfremden Sammler, der nur in seiner Leidenschaft lebt, ist der Sammler eher der Normale, der Nicht-Sammler aber die Ausnahme. Sammeln ist ein populäres Phänomen. So weist die Statistik einen hohen Anteil von Sammlern an der Bevölkerung und somit das Sammeln als das verbreitetste Hobby aus.
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