Das Feldpostarchiv in Berlin

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Beschreibung

Quod non est in actis, non est in mundo

Das Feldpostarchiv in Berlin

Ausgabe

Das Archiv 4/2009

Autoren: Clemens Schwender und Jens Ebert

Seiten: 86-105

Das Gemeinschaftsprojekt Feldpost-Archiv Berlin ist eine Zusammenarbeit des Museums für Kommunikation Berlin,das für dieArchivierung zuständig ist,und einer Gruppe aus Beratern,bestehend aus Historikern,Medien- und Kommunikationsexperten,die die wissenschaftliche, pädagogische und kulturelle Nutzung derArchivalien unterstützen. Erstmals werden hier Selbstzeugnisse aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs systematisch gesammelt und für eine wissenschaftliche Öffentlichkeit zugänglich gemacht.Basierend auf Schätzungen von noch erhaltenenAbrechnungen zwischen derWehrmacht und der Reichspost kann man heute davon ausgehen,dass während des Zweiten Weltkriegs etwa 30 bis 40 Milliarden Sendungen mit derAufschrift „Feldpost“ befördert wurden.Das Feldpost-Archiv am Museum für Kommunikation Berlin hat eine der wichtigsten und umfangreichsten Sammlungen der Bundesrepublik, die der wissenschaftlichen Forschung zurVerfügung steht.Es werden nicht nur private Kommunikationsdokumente sachgerecht aufbewahrt,zu jedem Schreiber (und zumTeil auch zu den Empfängern) werden weitere Informationen gesammelt,die für dieAuswertung wichtig sind.Nicht nur Einsatzorte und Herkunft sind verzeichnet, sondern auch persönliche Daten wie Geburtsjahr, Konfession oder Dienstgrad.Damit sind grundsätzlich biografische Zugänge möglich und es öffnen sich zahlreiche Fragestellungen.

Reichhaltiges und vielfältiges Material der Forschung bereitzustellen ist das langfristige Ziel und bildet die Grundlage für die Sammelstrategie des Feldpostarchivs Berlin. Alle Teilstreitkräfte und alle an Kriegshandlungen beteiligten Organisationen sollten im Archiv vertreten sein. Auf der anderen Seite müssen auch unterschiedliche demografische Merkmale repräsentiert sein:von hohen und niederen Dienstgraden über die verschiedenen Jahrgänge bis zu unterschiedlichen Bildungsschichten,sowie regionale, politische oder konfessionelle Hintergründe. Seit dem 1.September dieses Jahres stellt das Berliner Museum rund 1200 Feldpostbriefe aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs für Forschungs- und Recherchezwecke online zur Verfügung (www.museumsstiftung.de/feldpost).

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