„Wie Staatssekretär a.D. Kruckow 1938 den Selbstanschlussbetrieb erlebte“

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„Wie Staatssekretär a.D. Kruckow 1938 den Selbstanschlussbetrieb erlebte“

Disziplinierung eines hohen Ruhestandsbeamten durch den Reichspostminister

Ausgabe

Das Archiv 4/2009

Autor: Wolfgang Lotz

Seiten: 36-39

Karl August Kruckow war einer der herausragenden Techniker im Dienst der Deutschen Reichspost in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Er hatte großen Anteil am Aufbau des damals so bezeichneten Selbstanschlussbetriebes in Deutschland.

Kruckow wurde am 25. Dezember 1875 in Grevenbroich am Niederrhein geboren. Anfang 1895 trat er beim Telegrafenamt Elberfeld in den Dienst der „Kaiserlichen Reichspost- und Telegraphenverwaltung“. Nach verschiedenen dienstlichen Einsatzorten wechselte Kruckow Anfang 1907 von Halle an das damalige Apparatamt in der Köpenicker Straße in Berlin. Kruckow wirkte unter anderem bei der Installierung des ersten öffentlichen Selbstwählfernsprechnetzes in Europa mit, das in der Nacht vom 9. auf den 10. Juli 1908 in Hildesheim seinen Betrieb aufnahm.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Kruckow im Juni 1920 in das Reichspostministerium nach Berlin berufen. Der Beförderung zum Postrat am 1. September dieses Jahres folgte bereits am 1. Oktober 1921 der Aufstieg zum Oberpostrat, am 1. April 1924 wurde er zum Ministerialrat ernannt. Am 1. August 1927 übernahm er als Präsident die Leitung des Reichspostzentralamts in Berlin. Zusammen mit dem Technischen Staatssekretär im Reichspostministerium, Ernst Feyerabend, übte Kruckow seit Mitte der 1920er-Jahre maßgeblichen Einfluss auf alle Zweige der Fernsprechtechnik der Deutschen Reichspost aus. Vor allem auf dem Gebiet der drahtlosen Telegrafie, dem Aufbau des deutschen Rundfunksendernetzes, dem Fernsprechverkehr mit Übersee und schließlich demAusbau des Ultrakurzwellen-Rundfunks erwarb er sich zusammen mit Feyerabend bleibende Verdienste.

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