Beschreibung
Vom Saarbecken zum kleinsten Bundesland
Die wechselvolle Geschichte der Post im Saargebiet
Das kleinste Bundesland Deutschlands bietet in den Jahren zwischen 1920 und 1959 eine wechselvolle Geschichte im Spannungsfeld zwischen Deutschland und Frankreich. In keinem anderen Bundesland können die Bürger, die zwischen 1914 und 1958 gelebt haben, so viele unterschiedliche Personalausweise vorweisen.Auch in der Postgeschichte spiegeln sich die diversen politischen Konstellationen wider.
Ein Einwohner des heutigen Saarlands, der vor 1914 geboren wurde, war zunächst entweder preußischer oder bayerischer Bürger. Nach der Niederlage des Deutschen Reichs im Ersten Weltkrieg wurden im Versailler Vertrag verschiedene Grenzgebiete im Osten und Westen Deutschlands aus dem Reichsverband ausgegliedert. Im Westen betraf es vor allem das Elsass und das damals so genannte Saarbecken. Es stand von 1920 bis 1935 unter dem Völkerbundmandat, mit eigenen Ausweisen für die Bewohner. Der
Artikel 45 des Versailler Vertrags bestimmte die „Abtretung der Kohlegruben im Saarbecken“ und legte „das volle und unbeschränkte Eigentum an sämtlichen Kohlenfeldern“ des französischen Staates fest. Ebenso hatte der französische Staat das Recht, „alle neuen Verkehrswege und -mittel wie Straßen, elektrische Leitungen und Fernsprechverbindungen, die er für die Bedürfnisse der Ausbeutung für erforderlich erachtet, anzulegen“. Im Gegenzug verzichtete Deutschland „zugunsten des Völkerbundes, der als Treuhänder gilt, auf die Regierung des oben bezeichneten Gebiets“. Im Artikel 49 wurde festgelegt, dass „nach Ablauf einer Frist von 15 Jahren nach Inkrafttreten des gegenwärtigen Vertrags die Bevölkerung dieses Gebietes zu einer Äußerung darüber berufen [wird], welche Souveränität sie wünscht“. Die Abstimmung verdanken die Saarländer dem amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson, der sich mit der Forderung des Rechts auf nationale Selbstbestimmung durchsetzte.
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