Eine kleine Geschichte unserer Datenspeicher

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Beschreibung

Von der Wachstafel zum Chip im Kopf

Eine kleine Geschichte unserer Datenspeicher

Ausgabe

Das Archiv 3/2005

Autor: Bernd Flessner

Seiten: 26-31

Platon (ca. 427-347 v. Chr.) war einer der ersten Philosophen, die sich mit der Frage befassten, wie der Mensch sein Wissen und seine Erfahrungen speichert. Der Ort der Aufbewahrung war für ihn das Gedächtnis (mnêmê), der Inhalt die Erinnerung (anamnêsis). Den Vorgang des Speicherns verglich er mit der damals üblichen Wachstafel (kêrinon ekmageion), in die Buchstaben eingedrückt wurden: „Was sich nun abdrückt, daran erinnern wir uns. Wurde es aber gelöscht oder konnte es auch gar nicht eingedrückt werden, so vergessen wir die Sache und wissen sie nicht.“ Diese Wachstafel im Kopf hielt Platon für die beste Art des Speicherns überhaupt, denn nur so konnten für ihn Seele, Gedächtnis, Erinnerung, Wissen und Wahrheit eine Einheit bilden.

Doch zu Platons Lebzeiten hatte der Mensch längst Wege gefunden, auch außerhalb seiner biologisch gegebenen Möglichkeiten Erfahrungen und Wissen zu speichern. Bereits vor rund 60.000 Jahren wurden erste einfache Bilder von Tieren und Menschen in Felsen geritzt. Später folgten aufwändige Höhlenbilder, deren Formen und Farben auch heute noch beeindrucken.

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