Beschreibung
Graue Royals am Straßenrand
Eine Reihe grauer Granitkegel markiert im Halbmeilenabstand den Verlauf der heutigen Bundesstraße 4 zwischen Kiel und Hamburg-Altona. Einige Dorfgemeinden pflegen diese Relikte aus der Zeit der beginnenden Industrialisierung wie ein Denkmal, andere dieser Meilensteine kümmern dahin, notgedrungen geduldet, bemoost, versteckt hinter wild wuchernden Rotdornhecken. Alle tragen ein Kronenrelief, die Insignien des damaligen dänischen Regenten Frederik VI. mit der Jahreszahl 1832, in Stein verewigt zum Ruhme des Monarchen, dem genialen Erbauer der „makadamisierten“ Chaussee in dem damals dänischen Territorium. Der britische Wegebauinspektor John Loudon MacAdam hatte kurz zuvor eine revolutionäre Straßenbautechnik entwickelt: Schluss mit der „Ochsentour“ auf Modderpfaden. Die Trasse wurde jetzt mit Schotter grundiert, darauf kam fester Belag. Nach dem Vorschlag des schottischen Ingenieurs wurden zerkleinerte Feldsteine mit Sand eingeschlämmt und dann festgewalzt.
Die Meilensteine dienten dazu, den damaligen Verkehrsmitteln feste Punkte anzuzeigen und so das Tempo besser kontrollierbar zu machen – wichtig zum Beispiel für Spediteure, Postkutschen oder Postreiter. Über Jahrhunderte hinweg hatten Frachtleute, Händler und Bauern ihre Zugtiere über ein bei Regen kaum passierbares Geflecht ausgetretener Spuren durch SchleswigHolstein südwärts bis Hamburg getrieben, daher auch der Name „Ochsenweg“ für diese Pfade.
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