NS-Dokumentationszentren in Bayern

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Beschreibung

„Stätten der permanenten Auseinandersetzung“

NS-Dokumentationszentren in Bayern

Ausgabe

Das Archiv 4/2009

Autor: Elke Kollar

Seiten: 81-85

Lediglich ein leeres Grundstück markiert heute in München den Standort des „Braunen Hauses“, das der NSDAP ab 1931 als Parteizentrale gedient hatte. Unter der Regie des Architekten Paul Ludwig Troost wurde es damals Teil eines monumentalen Gebäudeensembles, das im Osten an den Münchner Königsplatz angrenzte und damit massiv in dessen ursprünglich klassizistischen Charakter eingriff. Neben einem Verwaltungsgebäude und dem sogenannten „Führerbau“, in denen heute die Musikhochschule und Kulturinstitute untergebracht sind, entstanden hier auch zwei „Ehrentempel“. Sie dienten den Nationalsozialisten zur kultischen Verehrung ihrer Toten aus dem gescheiterten November-Putsch im Jahr 1923 und wurden nach Kriegsende im Zuge einer Kontrollratsdirektive gesprengt. Das „Braune Haus“ selbst wurde schon im Krieg durch Luftangriffe weitgehend zerstört und 1947 endgültig abgerissen.

Nun soll auf dem Grundstück ein NS-Dokumentationszentrum entstehen. Im März 2009 gab die Jury unterVorsitz von Professor Peter Kulka den ersten Preisträger des Architekturwettbewerbs bekannt. Unter insgesamt 115 Bewerbern hatte das Berliner Büro Georg Scheel Wetzel Architekturen überzeugt. Die Planer entwarfen einen schlichten weißen Würfel, der sich nicht in die Reihe der monumentalen Führerbauten stellt, sie aber im wörtlichen wie übertragenen Sinne überragt, wie es in der Beurteilung des Preisgerichts heißt. Das Gebäude soll also höher als die umgebenden ehemaligen NS-Bauten werden und bewusst nicht die exakte Fläche desVorgängerbaus einnehmen.

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