Amsthandlungen der Stunde null. Aus den Akten: Die Post- und Fernmeldeämter in Berlin und Mitteldeutschland bei Kriegsende 1945

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Beschreibung

Amsthandlungen der Stunde null

Aus den Akten: Die Post- und Fernmeldeämter in Berlin und Mitteldeutschland bei Kriegsende 1945

 

Ausgabe

Das Archiv 1/2016

Autor: Norbert Hummelt

Seiten: 12-27

Im Archiv der Museumsstiftung Post und Telekommunikation finden sich zahlreiche detaillierte Berichte über Kriegsschäden und den Wiederbeginn des Postbetriebs in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Verfasst wurden sie größtenteils im Herbst 1945. Norbert Hummelt hat den Bestand für den folgenden Beitrag ausgewertet.

„Dass von den 2 ½ Millionen Menschen, die schätzungsweise noch in Berlin leben, irgendjemand arbeitet, halte ich für ausgeschlossen“, schreibt der Dichter und Stabsarzt Gottfried Benn am 19. März 1945 aus seinerWohnung in der Bozener Straße 20 in Schöneberg an seinen vertrauten Brieffreund, den Kaufmann F.W. Oelze, nach Bremen. „Entweder sind Lichtsperren oder es ist Alarm oder Voralarm, Telefon geht kaum noch irgendwo, die Verkehrsmittel sind unzuverlässig, kaum im Betrieb. Tags Staubstürme vor den Trümmerhaufen, nachts fallen die Fensterscheiben heraus, die Ruinen heulen u. stürzen ein, Zeitzünder gehn hoch in großen Massen u. die Wände zittern. Auch die noch stehenden Häuser haben so viel Erschütterungen erlebt, dass sie jeden Moment umfallen können. Eine verlorene Stadt.“
Was der Dichter formuliert, werden viele Menschen in der Stadt ähnlich erlebt und empfunden haben, aber in einem Punkt irrt sich Benn. Gearbeitet wird zu diesem Zeitpunkt durchaus noch in der deutschen Reichshauptstadt, die den Angriff der an der Oder haltenden Roten Armee erwartet, und dies nicht zuletzt bei der Post, der Benn seinen Brief an Oelze (den 291. in ihrer langjährigen Korrespondenz) ja auch anvertraut.

(…)

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