Ermittlungsakten als Kulturgut. Eine Ausstellung zur Arbeit der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg

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Beschreibung

Ermittlungsakten als Kulturgut

Eine Ausstellung zur Arbeit der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg

 

Ausgabe

Das Archiv 1/2016

Autor: Margret Baumann

Seiten: 70-71

„Sie und Ihre Staatsanwälte sind außer Idioten auch noch große Trotteln, welche auf Familienausflügen nach Moskau das Geld der Steuerzahler verpulvern. Euch sollte man alle einen Kopf kürzer machen, Ihr Lumpen.“ Nazis verfolgen war in Deutschland nie sehr populär, und so ist das Schreiben mit Eingangsstempel vom 21. November 1968 nur eine von unzähligen Schmähschriften, die bei der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen in Ludwigsburg eingingen. Sie bezieht sich auf die Reise einiger Ludwigsburger Ermittler in jenem Jahr nach Moskau, die der einstige Generalbundesanwalt Max Güde mit den Worten kommentiert hatte: „Wenn die Russen 20 Jahre lang in böser Absicht Beweismaterial verweigern, dann ist das Verwirkung. Aber unsere Idioten fahren auch noch hin und holen das Zeug ab“. Mit „Zeug“ meinte der Bundestagsabgeordnete Güde Aktenbestände, die in osteuropäischen Archiven lagerten und für die Verfolgung von NS-Verbrechern von Bedeutung waren.

Das maschinengetippte Schreiben ist zu sehen in einer kleinen, aber beeindruckenden Ausstellung in Ludwigsburg, die Anfang der 2000er-Jahre eingerichtet wurde. Damals übernahm das Bundesarchiv Ermittlungsakten der NS-Ermittlungsstelle, die sich in mehreren Jahrzehnten angesammelt hatten. Das 1760 als Wacht- und Zollhaus erbaute Schorndorfer Torhaus, in dem sich die Ausstellung befindet, steht in unmittelbarer Nähe des Gebäudes, in dem die Zentrale Ermittlungsstelle seit 1966 und seit 1. Januar 2000 die Außenstelle des Bundesarchivs tätig sind.

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