Beschreibung
Aus Hamburgs älterer Postgeschichte
Eine umfassende Darstellung der Postgeschichte Hamburgs ist noch nicht geschrieben wroden, und das aus gutem Grund: keine andere Stadt, kein Land hat eine auch nur annähernd vergleichbar vielseitige postalische Vergangenheit; Hamburgs Souverinität, seine Reichsunmittelbarkeit verliehen der Stadt zwar das besondere, wenn auch stets neu zu erkämpfende Recht, eigene Boteneinrichtungen zu betreiben bzw. durch seine Kaufmannschaft betreiben zu lassen. Das hatte für das Wirtschaftszentrum Norddeutschlands, welches Hamburg seit dem Verfall der Hanse zu werden im Begriff war, eine unschätzbare Bedeutung. Aber um welchen Preis konnte sich die Stadt dieser Einrichtungen erfreuen?
Alle Landesherren, durch deren Territorien Hamburgs Postrouten führten, verlangten für ihr großzügiges Gewähren ihre postalische Präsenz in den Mauern der Stadt mit dem sich daraus ergebenden Recht, hier eigene Postanstalten einzurichten und Postkurse anzulegen. Und so konnte es dazu kommen, daß Hamburg bis zu 6 fremde Postanstalten gleichzeitig in seinen Mauern dulden mußte, ein Umstand, der dem Stadtstaat empfindliche Gebühreneinbußen brachte, seinen Einwohnern dagegen bei der Auflieferung ihrer Briefschaften erhebliches Kopfzerbrechen bereitete bei der Wahl der jeweils zuständigen Postanstalt. Daß allerdings die Kaufleute aus diesem Konkurrenzstreben zuweilen auch ihren Nutzen zu ziehen wußten, soll nicht verschwiegen werden.
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