Beschreibung
„Bin froh über meinen Fotokasten“
Walter Kleinfeldts Bilder von der Front 1915-1918
Mit kaum sechzehn Jahren – fast noch ein Kind – meldet sich Walter Kleinfeldt aus dem schwäbischen Reutlingen im Frühjahr 1915 freiwillig an die Front. In Nordfrankreich, an der Somme, erlebt er den monatelangen Grabenkrieg, bei dem die meisten seiner Kameraden sterben. Kleinfeldt, der seinen Fotoapparat dabeihat, eine einfache Plattenkamera der Stuttgarter Firma Contessa, fotografiert diesen Krieg: den Alltag der Soldaten im Graben, demolierte Unterstände, zerschossene Städte und Dörfer und auch die Körper der gefallenen Soldaten. Seine Bilder haben dokumentarischen Charakter, aber ihre einzigartige Ästhetik nimmt schon sein späteres Wirken als Berufsfotograf vorweg. Kaum ein Bild misslingt – der junge Mann war ein lichtbildnerisches Naturtalent.
Von den einst 149 Fotografien haben 130 die Zeit überdauert. Kleinfeld schickte die belichteten Platten mit der Feldpost nach Reutlingen, wo die Mutter ein Fotogeschäft damit beauftragte, die Bilder zu vergrößern: „Ich schicke vielleicht morgen den Filmpack ab. Schreibe mir sobald als möglich, was die Entwicklung und die Kopien kosten. Schicke mir noch so bald als möglich das Blitzlicht u. einen Filmpack. Sonst geht’s mir immer noch herrlich. Ich bin gespannt, wie die Bilder werden, mit diesem Apparat!“
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